Hat Gottéron Lehren aus der Saison gezogen?

Im letzten Flammewärfer der Saison blickt Patrizia Nägelin auf die Saison zurück und fragt sich, was die Freiburger nach dem Ausscheiden im Halbfinale gelernt haben.

Trainer Christian Dubé bespricht sich mit Präsident Hubert Waeber. © Keystone

Hat Freiburg-Gottéron etwas aus der Saison 2023/2024 gelernt? Nicht wirklich viel. Könnte man zumindest nach der Pressekonferenz vom vergangenen Samstag meinen. Die Verantwortlichen wollten (noch) keine Fehler eingestehen, welche dazu führten, dass es das Team nach der grandiosen Qualifikation nicht über das Playoff-Halbfinal hinausgeschafft hat. 

Eine umfassende Analyse ist noch ausstehend. Es muss zuerst alles mit den Spielern und dem Coaching Staff besprochen werden. 

Das waren die Aussagen von Freiburg-Gottéron an der Pressekonferenz zum Abschluss der Saison 2023/2024. Eher leere Worthülsen also, als ein gutes und fundiertes Fazit der abgelaufenen Saison. 

Ein Augenmerk auf die kleinen Erfolge

CEO John Gobbi betonte vor allem die positiven Seiten der Saison. Eine grandiose Qualifikation mit einem neuen Punkterekord in der Vereinsgeschichte von Freiburg-Gottéron! Dazu habe man ja auch das Halbfinale erreicht, was keinesfalls schlecht sei. Hier gilt anzumerken, dass John Gobbi damit sicher recht hat. Auf das, was die Drachen in dieser Saison geleistet haben, dürfen sie stolz sein. Dementsprechend hoch waren dadurch aber auch die Erwartungen. Die grosse Enttäuschung nach dem Ausscheiden im Halbfinale zeigt: weder der Klub, noch die Fans geben sich "nur" mit einem Halbfinale zufrieden. Es soll Grösseres erreicht werden. 

Dubé ist der richtige Mann

Ein Fazit scheint von Seiten Gottérons hingegen bereits gezogen zu sein: Christian Dubé soll auch weiterhin in Freiburg an der Bande stehen. Seine Position wird überhaupt nicht infrage gestellt. "Christian hat einen super Job gemacht", sagte John Gobbi. Auch Sportchef Gerd Zenhäusern meinte, dass es zu einfach sei, das Scheitern der Mannschaft auf den Trainer abzuschieben. 

Der Trainer selber zeigte sich im Interview - wie immer - sehr abgeklärt. Eine grosse Enttäuschung, Ehrgeiz auf eine Steigerung durch den Sommer für die kommende Saison, überhaupt irgendeine Emotion: Fehlanzeige! Christian Dubé zeigte sich aalglatt. Und genau da liegt der Hund begraben. Um in der kommenden Saison den nächsten Schritt zu machen, wäre es für Freiburg-Gottéron wichtig, dass mehr Emotionen, Feuer, Leidenschaft und Kampfgeist vorhanden wären. Auf und neben dem Eis. 

Nur kleine Stellschrauben können gedreht werden

Das Kader für die kommende Saison steht. Wichtige Eckpfeiler wie die drei Schweden Marcus Sörensen, Lucas Wallmark und Jacob de la Rose bleiben bestehen. Auch Ryan Gunderson hängt in Freiburg noch eine Saison an. Die Schweizer Zugpferde Christoph Bertschy, Reto Berra, Samuel Walser und Benoit Jecker sind gesetzt. Neu dazustossen wird der Verteidiger Yannick Rathgeb. Weitere Veränderungen im Kader wird es keine geben. "Das Budget ist aufgebraucht", lässt sich Sportchef Gerd Zenhäusern zitieren. 

Eine gute Basis ist also wieder da. Jetzt braucht es einfach noch eine gute Führung dieser Herde. Es bleibt zu hoffen, dass die Spieler und der Coaching Staff die vergangene - und am Ende auch enttäuschende - Saison noch einmal gut überdenken und sich die eine oder andere Lektion daraus hinter die Ohren schreiben. 

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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