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Heizen mit Schiffenenseewasser

Die Groupe E plant eine neue Heizzentrale in Granges-Paccot, um das Fernwärmenetz Freiburg zu speisen. Die Wärmequelle ist der Schiffenensee.

Hier soll die Heizzentrale entstehen. © Groupe E

In Granges-Paccot soll eine neuartige Heizzentrale entstehen. Die Groupe E plant, die Wärme des Schiffenensees mittels Wärmepumpen zu nutzen und die Fernwärmeproduktion zu erweitern. Laut der Groupe E sollen mit der neuen Zentrale rund sechs Prozent der Fernwärme für die Stadt Freiburg und die Agglo Freiburg sichergestellt werden. Das Energieunternehmen hat ein entsprechendes Baugesuch eingegeben.

Mit der Nennleistung von 18 Megawatt sollen so rund 3000 Haushalte mit Wärme versorgt werden. Im Sommer soll, laut der Groupe E, sogar der ganze Wärmebedarf gesichert sein, sodass andere Kraftwerke zurückgefahren werden können, um zum Beispiel die Verbrennung von Holz zurückzufahren. Die Heizzentrale in Granges-Paccot wird der Groupe E rund 50 Millionen Franken kosten. 

Funktionsweise der Wärmegewinnung

Das Projekt an der Route de Englisberg in Granges-Paccot funktioniert mit Pumpen und Wärmepumpen. Aus dem Schiffenensee wird Wasser angesaugt und dann durch 120 Meter lange Rohre zu einer Wärmepumpe geführt. Dort wird die Wärme des Wassers aus dem Schiffenensee genutzt, um das Wasser in der Pumpe auf rund 80 Grad zu erhitzen. Dieses wird dann in das Fernwärmenetz der Agglo und der Stadt eingespiesen. 

Das Wasser aus dem Schiffenensee wird wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückfliessen und hat dabei rund drei Grad an Wärme verloren. 

Die Funktionsweise der Fernwärmepumpe am Schiffenensee © Groupe E

Auswirkungen für die Natur

Diese drei Grad Unterschied des Wassers im Vergleich zur Entnahme seien aber kein Problem und hätten keine Auswirkungen für die Flora und Fauna im und am See. Im Sommer könnte es gar einen positiven Effekt mit sich bringen, da der See leicht gekühlt wird. Gross wird sich die Temperatur des Schiffenensees hingegen nicht ändern, da nur rund drei Prozent des ganzen Wassers durch die neue Wärmepumpe fliessen wird und der Effekt dadurch sehr klein sein wird. 

Und auch bei den Ansaugstutzen für die Wärmepumpe bestehe weder für Fische, noch für Schwimmer eine Gefahr. Der Ansaugdruck sei zu gering, als dass ein Unfall passieren könnte und ein Schwimmer, eine Schwimmerin oder ein Fisch eingesaugt würde. 

Die Bauarbeiten für die neue Wärmepumpe in Granges-Paccot werden im ersten Halbjahr 2025 beginnen, die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für 2027 geplant. 

RadioFr. - Philipp Bürgy
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