Hintercher-Bande treibt an OS Tafers ihr Unwesen

Die OS Tafers führt ein Musiktheater über die historische Hintercher-Bande auf. Über 150 Jugendliche stehen dabei auf der Bühne.

Vorne: Janine Heine (Stufenleiterin) Hinten von links nach rechts: Manfred Jungo (Musikalischer Leiter), Thomas Schaller (Bühne und Technik), Corina Schwarz (Theaterregisseurin) © zvg

Der 3. Kurs an der OS Tafers (9. Klasse) bereitet sich auf den grossen Moment vor: Ende Monat stehen viele Schülerinnen und Schüler auf der Bühne. Entweder als Schauspieler, oder als Mitglied des über 100-köpfigen Chors. Aufgeführt wird ein Theaterstück über die berühmte Hintercher-Bande, das manch einem aus dem Kanton bekannt vorkommen dürfte. Es ist das Stück von Mark Kessler, welches auf dem Buch von Christian Schmutz basiert - die erste Inszenierung des Theaters Hintercher, welches zurzeit seine vierte Produktion präsentiert.

Das Stück spielt in den 30-er Jahren im Sensebezirk, schildert Musiklehrer Manfred Jungo. Kurz vor dem 2. Weltkrieg herrschen in der Landbevölkerung Armut und Perspektivlosigkeit. Daraus geht die sogenannte Hintercher-Bande hevor, ein Zusammenschluss von (zunächst) Kleinkriminellen. Was mit Klauen beginnt, artet mit der Zeit aus und endet mit Verhaftungen.

Über ein Jahr Vorbereitungszeit

"Ich glaube, die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an sehr begeistert von dem Stück", sagt Manfred Jungo. "Etwas schwieriger war es, sie zu überzeugen, das Theater nicht auf Senslerdeutsch, sondern auf Hochdeutsch aufzuführen." Der 3. Kurs der OS Tafers arbeitet schon seit über einem Jahr an der Aufführung. Die Schülerinnen und Schüler haben 40 Minuten Musik für das Stück selbst geschrieben und getextet. Rund 15 Schauspieler und Schauspielerinnen probten in einem entsprechenden Freifach, ebenso die Bandmitglieder. Alle anderen singen im Chor mit, der rund 125 Mitglieder umfasst.

Ein paar Charaktere im Stück hätten leicht angepasst werden müssen, so Jungo. Schliesslich müsse man mit den Schauspielern arbeiten, die sich zur Verfügung gestellt hätten. Aber die Geschichte bleibt, wie sie damals von den Autoren ersonnen wurde. "Sie haben unsere Version abgesegnet", sagt der Musiklehrer.

Aufgeführt wird das riesige Projekt am 30. Juni und am 1. Juli. Für die Öffentlichkeit wird es an beiden Tagen um 19.30 Uhr gezeigt. Die Plätze seien jedoch begrenzt, sagt Manfred Jungo. Vorrang hätten natürlich Verwandte und Freunde der Jugendlichen. "Aber etwa 300 bis 400 Plätze dürften an der Abendkasse noch verfügbar sein."

RadioFr. - Leandra Varga / Iris Wippich
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