Zur Gleichberechtigung fehlt noch viel
Zwischen beiden Geschlechtern herrscht immer noch viel Ungleichheit. Frauen brauchen Möglichkeiten, um Familie und Karriere zu verbinden.

Der 8. März steht unter einem besonderen Fokus: Es ist der internationale Tag der Frau und ihrer Rechte. Auf die Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau verweisen die Zahlen des eidgenössischen Gleichstellungsbüros: Der Medianlohn von Frauen liegt im Schnitt um fast 12 Prozent tiefer als der von Männern. Bei den Kaderstellen sind es sogar fast 19 Prozent Unterschied. Zudem stehen Frauen vor mehr Hürden bei der Planung ihrer Karriere.
Für Pascale Michel, Geschäftsleiterin Espace Femme Freiburg, hat es viel damit zu tun, dass Frauen weniger Möglichkeiten erhalten, um ihre Familie mit der Karriere in Einklang zu bringen. Sie erklärt: "Es gibt noch wenig Möglichkeiten für Frauen, um beispielsweise Chefin zu werden. Viele Frauen denken gar nicht daran. Schon hier liegt das Problem. Macht als Wort klingt für Frauen leider immer noch unschön."
Alte, geschlechterspezifische Rollenbilder
Die altbekannten Geschlechterrollen wie man sie kennt, dominieren weiter unsere Gesellschaft, sagt Michel: "Man denkt, Frauen seien besser dazu geeignet, sich um kleine Kinder zu kümmern. Ich finde das sehr schlimm für die Männer. Junge Väter werden so quasi automatisch als unfähig erklärt. Ich persönlich finde dies traurig. Jeder und jede sollte sein Rollenbild ändern oder es einfach einmal versuchen."
Doch es zeige sich, dass diese Rollenbilder sich wandeln. Vor allem jüngere Generationen würden sich gemeinsam dazu entscheiden, Beruf und Familie zu vereinbaren. Pascale Michel glaubt an eine Veränderung: "Ich bin sicher, dass sich etwas ändern wird. Gerade, weil Frauen darüber nachdenken, aber auch, weil Männer genug davon haben, immer nur an Macht, Arbeit oder Geld zu denken. Ich glaube, dass die neuen Generationen das einfach nicht mehr wollen. Das ist wirklich für jede und jeden eine Chance."
Der Wandel für mehr Gerechtigkeit zwischen den beiden Geschlechtern scheint also im Gang zu sein. Diese Thematik ist jedoch kein Ziellauf, sondern ein beständiger Prozess mit vielen gesellschaftlichen und kulturellen Fragestellungen. Diese könnten nicht von heute auf morgen beantwortet werden, sagt Pascale Michel: "Bei diesen Fragen handelt es sich natürlich um gesellschaftliche Themen. Diese stellen sich uns ein ganzes Leben lang."




