In Freiburg wird überproportional viel gebaut

In und rund um Freiburg gibt es mehr leeren Wohnraum als in anderen Schweizer städtischen Regionen. Trotzdem gibt es viele Bauprojekte.

In der Agglomeration Freiburg wird momentan überproportional viel gebaut. © Keystone

Die Immobilienbewertungsfirma Wüest Partner hat die Wohnungssituation in der Agglomeration Freiburg untersucht. Das Ergebnis: In Freiburg gibt es mehr leerstehenden Wohnraum als in anderen Schweizer Städten. Im Moment werde überproportional viel gebaut, erklärt Vincent Clapasson von Wüest Partner:

Es gibt ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.

Die Bauaktivität ist in der Freiburger Agglomeration in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Es gibt vor allem viele Bauprojekte für Mehrfamilienhäuser. Parallel dazu ist das Bevölkerungswachstum in Freiburg weniger stark angestiegen als im Rest der Schweiz. Wüest Partner hat ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 0,3 Prozent pro Jahr berechnet.

Die aktuellen Bauprojekte in der Stadt und Agglomeration Freiburg seien trotzdem wichtig, um die Attraktivität der Region zu bewahren, so Clapasson weiter. Ausserdem sei es normal, dass Bauprojekte oft zeitversetzt zum tatsächlichen Bevölkerungswachstum stattfinden.

Damit eine Region attraktiv bleibt, brauche es aber nicht nur genügend Wohnraum, sondern auch genügend Arbeitsplätze und gute Angebote in der Gastronomie und zum Einkaufen. 

Grosse Wohnungen fehlen

Trotz leerstehenden Wohnflächen fehle es in der Agglomeration Freiburg vor allem an grossen Wohnungen mit fünf oder mehr Zimmer, zeigt die Studie von Wüest Partner. Eine mögliche Lösung sieht Vincent Clapasson darin, dass Gemeinden Boni ausschreiben für Bauprojekte für grössere Wohneinheiten.

Wichtig sei dabei, dass der Wohnraum auch für Familien bezahlbar bleibe. Eine Möglichkeit seien Sozialwohnungen, die die Gemeinden selber bauen lassen.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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