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In Ueberstorf regiert ab heute die "ICH-WG"

Ab dem 28. Januar gibt die Theatergruppe Ueberstorf in insgesamt elf Vorstellungen ihr Bestes. RadioFr. war bei der Hauptprobe mit dabei.

In Action: Die Theatergruppe Ueberstorf will ab dem 28. Januar das Publikum begeistern. © RadioFr.
In Action: Die Theatergruppe Ueberstorf will ab dem 28. Januar das Publikum begeistern. © RadioFr.
In Action: Die Theatergruppe Ueberstorf will ab dem 28. Januar das Publikum begeistern. © RadioFr.
In Action: Die Theatergruppe Ueberstorf will ab dem 28. Januar das Publikum begeistern. © RadioFr.
In Action: Die Theatergruppe Ueberstorf will ab dem 28. Januar das Publikum begeistern. © RadioFr.
In Action: Die Theatergruppe Ueberstorf will ab dem 28. Januar das Publikum begeistern. © RadioFr.
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Die Stimmung ist heiter am vergangenen Mittwochabend im Raiffeisensaal neben dem Gasthof Schlüssel in Ueberstorf. Rund 10 Männer und Frauen der Theatergruppe Ueberstorf haben sich zusammengefunden für die Hauptprobe des Stückes „die Ich-WG“. Hauptdarsteller Thomas Portmann geht nochmals seinen Text durch. Während gut zwei Stunden wird er später auf der Bühne stehen, mit dem grössten Wortanteil der ganzen Theatergruppe. „In diesem Jahr probten wir nur einmal in der Woche, deshalb musste ich mir den Text auch noch zu Hause gut einprägen“, erzählt Portmann. 2-3 Monate habe es gedauert bis er sattelfest gewesen sei.

An der Hauptprobe mit dabei ist auch die Präsidentin der Theatergruppe, Astrid Götschmann. „Wir sind manchmal schon ein chaotischer Haufen“, sagt sie fröhlich „Aber das gehört zum Theaterspielen dazu und muss nicht nur schlecht sein“. Seit 2018 präsidiert Götschmann die Theatergruppe und spielt bei den Stücken oft auch selbst mit. Dieses Jahr verzichtet sie. „Alle fangen bei null an. Bei den Proben wird man aber gemeinsam von Mal zu Mal besser und erweckt das Stück zum Leben. Dies macht mir persönlich am meisten Freude.“ Um kurz vor 20.00 Uhr dunkelt Regisseurin Carmen Boschung den Saal ab und es heisst "Bühne frei".

Vorhang auf für Christian Müller

Thomas Portmann beginnt in seiner Rolle als Christian Müller mit einem herzhaften Monolog. Schon bald dürften dann vom Publikum die ersten Lacher folgen. Dies sei auch das Ziel. „Die Leute sollen bei uns wirklich abschalten können vom Alltag und in den Genuss einer lustigen Komödie kommen“, so Astrid Götschmann.

Im Stück „die Ich WG“ wird das Klischee der überfürsorglichen Mutter auf humorvolle Weise aufgenommen. Christian Müller, ein Junggeselle anfangs 40, ist gerade erst von zu Hause ausgezogen. Allerdings fällt es seiner Mutter schwer ihren „Sprössling“ ziehen zu lassen. Sie fordert darum, dass Christian seine erste Wohnung mit „vernünftigen“ Menschen teilt. Nur dumm, dass Christian gar nie vor hatte in eine Wohngemeinschaft zu ziehen, sondern stattdessen alleine eine Mehrzimmerwohnung behaust.

Gut, dass Christian beim ersten Besuch seiner Mutter, seine Arbeitskollegen, die schüchterne Claudia und der trinkfreudige Marco als imaginäre Mitbewohner aushelfen. Doch der allzu frühe Besuch der geliebten Mama, reichlich Alkohol und das Auftauchen einer vermeintlichen Verlobten, die zudem in freudiger Erwartung ist, sorgen für jede Menge Chaos.

Nach knapp einer Stunde fällt der Vorhang und Regisseurin Carmen Boschung notiert sich die genaue Dauer des ersten Teils. Ein Anhaltspunkt, damit man die Buvette für den Pausenausschank vorbereiten könne. „Wir sind sehr gut in der Zeit“, zeigt sich die Regisseurin erfreut.

Augen auf bei der Wahl des Stückes

Im zweiten Teil nimmt das Chaos in der Ich-WG langsam seinen Lauf. „Die Stücke schreiben wir zwar nicht selber, dennoch gibt es einige Kriterien, die wir bei der Wahl berücksichtigen müssen“, erklärt Astrid Götschmann. Man lese die Stücke gemeinsam durch und versuche sich dann zu einigen. Ein wichtiges Kriterium sei die Anzahl verfügbarer Schauspielerinnen und Schauspieler. Diese habe leider in den letzten Jahren etwas abgenommen, so Götschmann. „Klar macht das ein bisschen nachdenklich. Finden wir genug Leute? Können wir jemanden dazugewinnen? Hat das Theater noch Zukunft?“ All diese Fragen beschäftigten sie als Präsidentin schon ab und zu.

„Doch wir nehmen es vorzu und natürlich haben wir das Ziel, jedes Jahr ein Theater zu präsentieren“, zeigt sich Götschmann optimistisch. Für das aktuelle Stück stehen sechs Schauspielerinnen und Schauspieler zur Verfügung, der ganze Verein zählt gemäss Götschmann 33 Mitglieder.

Nach einer weiteren Stunde fällt der Vorhang zum letzten Mal und die Spielenden verneigen sich - an der Hauptprobe noch bei spärlichem Applaus. Carmen Boschung ist zufrieden mit der Hauptprobe, „Das kommt sehr gut!“ Auch Hauptdarsteller Thomas Portmann geht glücklich von der Bühne. Seit über 30 Jahren spielt er schon aktiv bei der Theatergruppe Ueberstorf mit. „Ich mache es einfach 'höllegärn' sonst wäre ich nicht schon 30 Jahre dabei“, so Portmann. Und er fügt an: „Es ist ein fantastisches Team, von jung bis alt.“ Dennoch würde auch er sich über Nachwuchs freuen, vor allem über jüngere Herren. „Ich bin jetzt schon fast 50 und muss immer noch den Liebhaber spielen.“

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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