Ironischer Schweizer Reporter

Die Splitter vom Sonntag: In Dortmund klettert ein Fotograf unters Dach, in Berlin verärgert ein Schweizer Journalist Italiens Nationalcoach, und am Schreibtisch hebt Berti Vogts den Mahnfinger.

Luciano Spalletti reagierte auf eine Frage eines Schweizer Journalisten nach dem verlorenen Achtelfinal verärgert © KEYSTONE/EPA/Daniel Dal Zennaro

Ein Döner zur Belohnung

Zur Belohnung für die Gala-Vorstellung gegen EM-Titelverteidiger Italien im Olympiastadion gab es für die Schweizer Nationalspieler eine Berliner Spezialität. Schnell bildete sich eine Schlange der Spieler vor dem Döner-Spiess beim Abendessen nach dem Achtelfinalsieg, wie auf einem Video der Nationalmannschaft bei X zu sehen war.

Spalletti und der Schweizer Journalist

Die Schuld für das Scheitern der Italiener im Achtelfinal gegen die Schweiz nahm Luciano Spalletti auf sich. Die Frage eines Schweizer Journalisten brachte Italiens Nationaltrainer am Samstagabend nach dem 0:2 in Berlin aber in Rage. Ob Italien ein Fiat Panda und die Schweiz ein Ferrari gewesen sei, hatte der Reporter gefragt. "Man muss alles akzeptieren, auch Andeutungen eines schlechten Geschmacks wie dem Ihren", antwortete der 65-Jährige und ergänzte mit ironischem Unterton: "Man versteht, dass Sie eine Person mit grossartiger Ironie sind."

Spider-Man in Dortmund

Nicht nur weil ein starkes Gewitter für einen Unterbruch sorgte und ein Wasserfall das Aufsehen erregte, der vom Dach auf einen Sitzbereich prasselte, richteten sich während dem Achtelfinal zwischen Dänemark und Deutschland plötzlich zahlreiche Blicke der Zuschauer nach oben. Tatsächlich kletterte ein Zuschauer während des Spiels über die Streben unter das Dach des Westfalenstadions. Wie die Polizei später bekannt gab, handelte sich nicht um Spider-Man, sondern um einen vermummten 21-jährigen Deutschen, der mit einer Fotoausrüstung nach einem tollen Sujet suchte. Eine Gefahr bestand demnach höchstens für den sportlichen Fotografen.

Berti Vogts hebt den Mahnfinger

Mit dem Viertelfinal-Einzug gegen Dänemark (2:0) ist Deutschland an der Heim-EM auf Kurs. Für den ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts muss sich die DFB-Elf aber steigern, wenn sie länger im Turnier bleiben will. "Man sollte das 2:0 gegen die Dänen nicht zu sehr in den Himmel loben, mit Weltklasse hatte das nichts zu tun", schrieb der Europameister von 1976 in seiner Kolumne für die "Rheinische Post". Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen und die deutsche Mannschaft habe in den entscheidenden Momenten das nötige Glück gehabt, urteilte Vogts. "Und der eine oder andere im deutschen Team darf auch noch mal eine Schippe drauflegen. Flapsigkeiten, die es gegen die Dänen gab, darf sich das deutsche Team gegen die absoluten Top-Mannschaften nicht erlauben."

SDA
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