Jede zweite Familie kämpft finanziell ums Überleben

Über 50 Prozent der Schweizer Familien kommt nicht mehr mit ihrem Einkommen über die Runden.

Mehr als die Hälfte der Schweizer Familien kommt mit dem Einkommen nicht über die Runden. © Keystone

Diese erschreckende Realität ergibt sich aus dem Schweizer Familienbarometer 2024. Wie die Umfrage zeigt, reicht das Einkommen für 52 Prozent der Familien kaum oder gar nicht aus. 2023 waren es noch 47 Prozent.

Schweizer Familien kämpfen ums Überleben

Die alarmierende finanzielle Situation betrifft nicht nur Familien mit geringem Einkommen, sondern auch die Mittelschicht. Selbst mit steigendem Arbeitspensum und Verzicht auf weiteren Nachwuchs können viele Familien ihr Budget nicht mehr decken. "Wir sind nicht wirklich überrascht von den diesjährigen Zahlen, da wir bereits bei der Befragung von Pro Familia im vergangenen Jahr ähnliche Trends beobachtet haben", erklärt die Freiburger Nationalrätin und Präsidentin von Pro Familia Freiburg, Valérie Piller Carrard.

Die Hauptgründe, dass immer mehr Familien in der Schweiz an die Armutsgrenze kommen, seien unter anderem die steigenden Krankenkassenprämien und die allgemein höheren Preise. Diese Entwicklung zwingt viele Familien auf externe finanzielle Unterstützung zurückzugreifen, was letztendlich ihre Kaufkraft beeinträchtigt.

Geld beeinflusst Familienplanung

"Heute hängt die Entscheidung, eine Familie zu vergrössern, von der finanziellen Situation ab. Viele Schweizer Familien verzichten aus finanziellen Gründen auf Nachwuchs. Diese Tatsache bereitet uns ernsthafte Sorgen um die Zukunft", warnt Piller Carrard.

Die Politik muss dringend Massnahmen zur Stärkung der Familien einleiten, um die Familien in der Schweiz vor finanziellen Schwierigkeiten zu bewahren und die zunehmende Kinderarmut zu bekämpfen. Die Lösung, so Piller Carrard, liegt in einer stärkeren Unterstützung durch die Politik und einer Reform der Familienpolitik. Denn es sei klar, dass der finanzielle Druck auf Schweizer Familien in der Zukunft noch grösser sein wird.

RadioFr. - Philipp Bürgy / vdn
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