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Keine Geothermie rund um die Stadt Freiburg

Geothermie hat momentan keine Priorität bei der Groupe E. Das Risiko sei zu gross, darum hofft man nun auf den Bund.

Eine Bohrstelle für Geothermie in Vinzel am Genfersee. © Keystone

Während das Energieunternehmen Gruyère Energie in der Region Bulle derzeit den Untergrund vermisst und das Geothermiepotenzial der Region bewertet, wird rund um die Stadt Freiburg so schnell keine Bohrung stattfinden. Groupe E hat ihr Projekt auf Eis gelegt. Der Grund dafür ist ein Finanzierungsproblem.

Die hohen Ziele konnten nicht erfüllt werden

Die Groupe E und der Kanton Freiburg hatten sich vor vier Jahren ehrgeizige Ziele gesteckt. Mit der neu gegründeten Tochtergesellschaft Gpfr SA sollte die Tiefengeothermie im Kanton weiter entwickelt werden. Die Erschliessung von heissen Wasserquellen ab einer Tiefe von 3000 Metern hätten zur Strom- und Wärmeerzeugung dienen sollen. 

Diese Ziele sind von der Groupe E für den Moment aber auf Eis gelegt. "Die Groupe E hat nicht mehr die gleichen Finanzierungsmöglichkeiten", erklärt Pascal Abbet, Präsident der Gpfr SA. "Es ist eine Frage der Prioritäten. Groupe E hat sich dafür entschieden, andere Bereiche wie Wasserstoff oder Solarenergie zu entwickeln, die erhebliche Investitionen erfordern."

Der Bund ist gefragt

Um diese Blockade zu überwinden und das Projekt wieder in Gang zu bringen, versucht Groupe E Lösungen zu finden. Die Natur des Projekts macht die Aufgabe jedoch komplex: "Eine Doppelbohrung zur Gewinnung von Warmwasser aus 3000 Metern Tiefe für die Strom- und Wärmeproduktion kostet zwischen 60 und 70 Millionen Franken," sagt Pascal Abbet und fügt an, dass man nicht sicher sei, ob es gelingen wird. Dennoch wolle man nicht den Kopf in den Sand stecken. Deshalb ist die Gpfr nach eigenen Angaben auf der Suche nach privaten Partnern, die bereit sind, in ein Abenteuer mit vielen Unbekannten zu investieren.

Zudem hofft das Energieunternehmen auf die Risikoabsicherung des Bundes. "In den eidgenössischen Räten wird darüber diskutiert, dass der Bund einen grossen Teil des Risikos übernehmen und im Falle eines Misserfolgs mehr Geld in die Hand nehmen soll", erläutert der Präsident der Gpfr SA Pascal Abbet. 

RadioFr. - Maëlle Robert / pbü
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