Kleine Kinder, grosse Wünsche: wie geht ihr damit um?

Weihnachten steht an. Spätestens mit den Spielwarenkatalogen kommen die Geschenkwünsche. Wie geht man mit gefühlt endlosen Wunschzetteln um?

Kinder und ihre gefühlt endlosen Wunschlisten zu Weihnachten. © Frapp

Aktuell flattern wieder Geschenkkataloge von Spielzeughändlern und Grossverteilern ins Haus. Kinder sind überwältigt und meist überfordert von der schier unendlichen Menge an Spielzeug, das angeboten wird. Hauptsächlich aus Kunststoff, teilweise mit elektronischen Features und meist aus China. Nach der intensiven Lektüre der Spielwarenkataloge werden die Favoriten gekürt und zu einer kunterbunten Collage verarbeitet. Vorzugsweise mit viel Glitzer und einer Prioritätennummerierung.

Ein Brüll-Dino, ein Lego-Zug und eine Rennbahn wünscht das eine Kind. Ein Schminkkopf, eine Spielzeugkamera und ein Elektro-Hündli das andere. Hilfe!

Geschichte des Wunschzettels

Neben Tannenbaum, Krippe und Güetzli ist noch etwas anderes unabdingbar zu Weihnachten: der Wunschzettel. Das Christkind muss ja wissen, was es bringen soll. Den Brauch des Wunschzettels gibt es schon seit Jahrhunderten. Früher ging es jedoch nicht um materielle Wünsche, sondern um Danksagungen der Kinder an Eltern und Patinnen und Paten. Mitte 19. Jahrhundert kamen die Vorläufer der heutigen Wunschzettel auf.

© Keystone

Spielwarenhersteller und –händler druckten Blätter von ihrem Angebot. Kinder brauchten ihre Herzenswünsche also fortan nur noch zu markieren.

Das Christkind antwortet

Mit solchen "Wunschzetteln" wird das Schweizer Weihnachtspostamt häufig konfrontiert. Die fleissigen Helferlein von Weihnachtsmann, Santiklous und Christkind zählten 2021 rund 36’000 Briefe. Eine Rekordzahl und rund 5 Prozent mehr als im 2020, wie die Schweizerische Post mitteilt.

60 Prozent der Briefe stammen aus der Westschweiz

Seit jeher stammen die meisten Briefe aus der Westschweiz, 2021 waren es 60 Prozent der Briefe. In der Westschweiz haben Briefe an den Père Noël, die meist Wunschlisten und gute Vorsätze enthalten, eine lange Tradition.

© Die Schweizerische Post AG

Aus der Deutschschweiz kamen 19 Prozent der Briefe, aus dem Tessin 15 Prozent. 6 Prozent der Briefe stammten von Englischsprechenden.

Alternativen zu blossem Konsum?

Wunschzettel werden nicht nur für das Christkind geschrieben, sondern auch für Eltern, Gottis und Göttis, Onkeln und Tanten und Grosseltern. Und mit liebevollen Geschenken möchte man Kindern an Weihnachten natürlich eine Freude machen. Wenn die Kinderzimmer vor Spielzeug bereits aus allen Nähten platzen, stellt sich die Frage, ob man trotzdem Wünsche erfüllt, oder nach einer Alternative sucht. Weihnachten ohne Geschenke, wie es unter Erwachsenen oft gehandhabt wird, erscheint mit Kindern doch irgendwie lieblos.

Uns interessiert EURE Meinung

Wie steht ihr zu Spielwarenkatalogen und Weihnachtswünschen? Die Kinder wollen ja am liebsten alles haben, wie gehst du damit um? Wie ist das bei euch zu Hause? Was wird geschenkt, wer schenkt was und was geht nicht? Wie steht ihr zum Zeit-statt-Zeug-schenken? Erzählt uns, wie es bei euch läuft! Direkt im Formular, als Kommentar unter dem Artikel oder via Social Media.

RadioFr. / Frapp - Nadina Schneuwly
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