Kunst im Zeichen des Rechts auf Abtreibung

Um das Bewusstsein für das Recht auf Abtreibung zu schärfen, hat eine Freiburger Comicautorin eine Instagram-Seite ins Leben gerufen.

Mathilde Ducrest ruft zu künstlerischen Projekten auf. © Frapp

Nachdem der Oberste US-Gerichtshof das Recht auf Abtreibung im vergangenen Juni gekippt hat und somit in Amerika Schwangerschaftsabbrüche künftig nicht mehr in allen Bundesstaaten legal sind, haben zwei junge Comicautorinnen beschlossen, sich zu engagieren: Die Freiburgerin Mathilde Ducrest und die Brüsselerin Eléonore Marcheval wollen dabei ihre grafischen Fähigkeiten nutzen.

Die beiden jungen Frauen, die sich während ihrer Ausbildung in Belgien kennengelernt haben, haben Anfang August den Instagram-Kanal @zero.cintre ins Leben gerufen. Dort sammeln sie künstlerische Beiträge aller Art. Das Ziel? Betroffenen Unterstützung bieten. "Jeder Beitrag ist willkommen - in Form einer Zeichnung, einer Fotografie, einer Collage, eines Textes oder auch eines Gedichts", erklärt Mathilde Ducrest.

"Cintre" heisst auf Deutsch Kleiderbügel, und diese gelten in den Vereinigten Staaten als das klassische Ausgangsmaterial für improvisiertes Abtreibungswerkzeug.

Inspirierende Zufälle

Auf die Frage nach der Inspirationsquelle nennt Mathilde Ducrest die portugiesische Künstlerin Paula Rego, eine feministische Figur des 20. Jahrhunderts, die das Tabu um die Abtreibung bekämpfte. Während ihrer gesamten künstlerischen Laufbahn hat Paula Rego Darstellungen von Frauen in intimen und schwierigen Situationen dekliniert. "In ihren Werken zu diesem Thema spürt man durch die Farben, die sie verwendet, eine gewisse Sanftheit in der Not dieser Menschen", erzählt Mathilde Ducrest.

Paula Rego, Abortion Series triptych, 1998. Courtesy the artist
Paula Rego, Abortion Series triptych, 1998. Courtesy of the artist.

Die Künstlerin starb im Juni dieses Jahres, kurz bevor der Entscheid zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch in den USA gefällt wurde. Für Mathilde Ducrest ein sehr berührender Zufall.

Das Video unserer französischsprachigen Kolleginnen und Kollegen auf Frapp Fribourg:

Frapp - Mathilde Morel / nschn
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