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Eine Tafersnerin zeigt ihren Film in Kalifornien

Laura Gauch hat als Fotografin bereits grosse Marken und Persönlichkeiten abgelichtet. Eine weitere Leidenschaft ist aber auch das Filmemachen.

Ein Ausschnitt aus Laura Gauchs Film "The Ocean Is Closed On Mondays". © zvg

Die Tafersnerin Laura Gauch hat sich auf Fotografie und Design spezialisiert. Heute steht sie im Fokus, insbesondere für ihren Kurzfilm "The Ocean Is Closed On Mondays", oder zu Deutsch: Der Ozean ist montags geschlossen. 2021 hatte sie bereits ihren Kurzdokumentarfilm "Raíces" (Deutsch: Wurzeln) gedreht.

Von der Fotografie zum Filmen

Als Laura Gauch jünger war, erhielt sie eine Kamera, welche sie sofort gerne benutzte. In der OS Tafers hat sie dann das Freifach Fotografie gewählt und arbeitet bis heute noch gerne im Fotolabor. Schnell entwickelte sich das Fotografieren zum Hobby. "Ich fand es cool, auf diese Art und Weise Geschichten zu erzählen."

Heute hat sie die Leidenschaft zum Beruf gemacht und ist Fotografin. Sie arbeitete bereits mit grossen Marken, Unternehmen und Promis zusammen, namentlich mit Oy Surf, Carl Edmond, Raiffeisen Freiburg Ost oder mit dem Fussballer Breel Embolo. Für sie sind Fotoshootings mit bekannten Persönlichkeiten oder bekannten Marken sehr spannend: "Am wichtigsten ist es, dass man eine Verbindung zu seinem Sujet aufbaut. Für mich ist es immer sehr wichtig, dass ich mit der Person im Fokus noch etwas spreche", erklärt Laura.

Eine Szene aus dem Film "Raíces". Zu sehen ist Lauras Cousine Lua. (Bild: zvg)

Als Laura merkte, wie nahe sich Fotografie und Film eigentlich sind, zögerte sie nicht, das Filmen ebenfalls auszuprobieren. Zudem führte eine konkrete Idee dazu, dass Laura vor drei Jahren einen Dokumentarfilm drehen wollte.

Auftritte von Biel bis Palm Springs

Ihr erster Film, der ihr Abschlussprojekt an der HS Luzern war, heisst "Raíces". Er erzählt die Geschichte ihrer Familie mütterlicherseits und wie sie mit der Vergangenheit umgeht. Denn Lauras Verwandte mussten 1973 wegen des Militärputschs aus Chile fliehen. Der Film folgt dann Lauras Cousine, die sich fragt, wie dieser familiäre Hintergrund auch ihre Identität prägt. Mit diesem Projekt wollte Laura einen persönlichen Blick darauf werden, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst.

Für ihren Film "Raíces" reiste Laura Gauch nach Barcelona und Málaga. (Bild: zvg)

"Es war sehr spannend, weil ich sie dadurch besser kennengelernt habe. Vorher habe ich sie nicht so gut gekannt, weil sie in Spanien wohnen", verrät die Tafersnerin. Am Ende der Dreharbeiten hatte sie 17 Stunden Filmmaterial, für 17 Minuten Film. Sie erinnert sich schmunzelt: "Ich wusste nicht genau, dass es selbst für einen Dokumentarfilm ein Drehbuch benötigt und habe einfach alles gefilmt."

In diesem Jahr erschien dann ihr zweiter Film "The Ocean Is Closed On Mondays". Dabei handelt es sich um eine Docu Fiction, also ein experimenteller Film. "Für diesen Film habe ich zwei Tage lang gedreht und diesmal auch ein Drehbuch geschrieben." Dieser Kurzfilm erforscht, was durch Assimilation verloren geht, wenn man auswandert. "Als meine chilenische Mutter als Jugendliche nach New York auswanderte, haben sie und die ganze Familie etwas die chilenische Kultur verloren. Mich hat es deswegen interessiert, wie eine Kultur in einem anderen Land verloren gehen kann", erklärt Laura die Idee hinter ihrem Film.

Eine Szene im Film "The Ocean Is Closed On Mondays" beschreibt die Erinnerung einer Person, die als Kind ohne Englisch zu sprechen nur amerikanische Sender konsumieren durfte. (Bild: zvg)

Mit diesem Film hatte Laura bisher auch schon Erfolg. So gewann sie damit am Prix Photoforum in Biel den ersten Preis. Jetzt ist sie mit ihrem sechsminütigen Film für den 10. Juni an der Messe Basel für die Swiss Art Awards nominiert. Ausserdem läuft "The Ocean Is Closed On Mondays" am 17. Juni an der Palm Springs International Festival of Short Films in Kalifornien. Dabei handelt es sich um ein Oscar-Qualifikations Filmfestival. Ob der Film von Laura es so weit schafft, wird sich zeigen.

RadioFr. - Tracy Maeder
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