Der Alpsommerfotograf
Seit drei Jahrzehnten erkundet Romano Riedo die Alpen und hält seine Begegnungen mit Mensch und Tier in eindrucksvollen Fotografien fest.
Er könne sich gut an seinen ersten Alpsommer in Sangernboden erinnern, erzählt der gebürtige Düdinger bei unserem Rundgang durch seine aktuelle Ausstellung im Musée gruérien in Bulle. Vor allem die Vollmondfeste hätten es ihm angetan und bereits damals, in den 80er Jahren, fotografierte er mit seiner Kamera in Schwarz-Weiss. Schwarz-Weiss-Filme waren zu jener Zeit billiger und er als Collègien schwamm nicht gerade im Überfluss.
Romano Riedo zieht es auch heute noch vor, in Schwarz-Weiss zu fotografieren. Farben würden oft zu sehr von der eigentlichen Essenz des Motivs ablenken.
In seiner aktuellen Ausstellung "Estivage/Alpsommer" erzählen die Fotografien von den Begegnungen, die er im Laufe all dieser Jahre erlebt hat.
Sei es bei den Alpaufzügen im Appenzell, während der Wintermonate auf einer Alp im Berner Oberland oder bei der Schafscheid in Zollhaus, als der Winter überraschend einbrach – Romano Riedo griff nach seiner Kamera und hielt den Moment im Bild fest.
Seine Ausstellung begleitet die Bewerbung des Alpsommers für die Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Das Bundesamt für Kultur hat im März 2022 eine entsprechende Kandidatur eingegeben. Der Entscheid wird Anfang Dezember gefällt.
Es sei wichtig, dass die jahrhundertealte Tradition der Alpsömmerung weiter bewahrt werde. Sie vereine ein ganzes Repertoire an Bräuchen, Handwerk und Ritualen. Zudem würden hochwertige Lebensmittel während der Alpsaison produziert, erklärt Romano Riedo weiter, er, der selber einige Sommer lang Rinderhirte war.