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Linsen & Kichererbsen erobern Freiburger Felder

Der Bund subventioniert ab 2023 den Anbau von pflanzlichen Eiweissquellen. Linsen und Kichererbsen erobern nun den Kanton Freiburg.

Pflanzliche Eiweisse aus Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind gefragt. © Pixabay

Vegetarisch und vegan ist im Trend. Das stellt auch der Bund fest und vergibt ab Januar 2023 neu Subventionen für den Anbau von Kichererbsen und Linsen. Diese erobern nun auch den Kanton Freiburg. Im Saane-Bezirk gibt es einen Landwirten, der seit rund 10 Jahren Linsen anbaut. 

Subventionen als Polster

Sein Name ist Bertrand Perritaz. Der Anbau im Kanton sei allerdings herausfordernd. "Die Linsen mögen es feucht im Frühling, allerdings nicht im Sommer. Der Ertrag ist also von Jahr zu Jahr unterschiedlich", sagt Perritaz. In diesem Jahr versuchte er sich ebenfalls zum ersten Mal am Anbau der Kichererbsen. 

Genauso wie Olivier Pittet, der nur wenige Kilometer weiter seine Felder bewirtschaftet. Ob die Subventionen etwas am Anbau von pflanzlichem Eiweiss ändern? "Die 1000.- pro Hektar Anbaufläche ermöglichen uns ein kleines Polster zur Sicherheit. Trotzdem müssen wir mit dem Verkauf noch mehr verdienen, sonst wird es eng", sagt Pittet. 

Im Seeland gibt es die Linsen und Kichererbsen bisher noch nicht. Es sei aber durchaus eine Option für die Zukunft, so Thomas Wyssa, Vorstandsmitglied der Freiburger und Berner Gemüseproduzenten. "In den letzten Jahren haben sich die Ölsaaten wie Raps und Sonnenblumen extrem ausgeweitet. Und wenn der Ertrag bei den Linsen & Co. stimmt, könnte das durchaus ein Erfolg werden", so Wyssa. 

Weniger Dünger, mehr Administration

Neben den Subventionen setzt der Bund vermehrt auf eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft. Deshalb will er den Einsatz von Dünger bis 2030 um 20 Prozent verringern. Nicht ganz so zufrieden mit dieser Weisung ist Fritz Glauser, Präsident beim Freiburger Bauernverband. "Wir müssen diesen Schritt machen, das Gesetz zwingt uns dazu." Ob Freiburger Bauern wollen oder nicht, sie müssen den Düngerverbrauch reduzieren. 

"Jede Massnahme muss dokumentiert werden, was zu mehr Administration führt", so Glauser. Und mit jedem Label wie Bio-Suisse oder Demeter wächst der administrative Aufwand. Besonders für die älteren Generationen seien die Änderungen deprimierend. 

RadioFr. - Andrea Schweizer
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