Lugnorre und sein Herzstück: Gâteau du Vully

Eine Gruppe aus der Region wahrt die Tradition des Gâteau du Vully: Eine echte Kalorienbombe, die Liebe erfordert und Freude bringt.

Célia Cressier (von links), Carole Gaillet und Marylèle Bovard backen drei bis viermal im Jahr mit rund 30 weiteren Personen Gâteau du Vully. © RadioFr.

Im Dorfzentrum von Lugnorre steht ein Holzofenhaus mit zwei Öfen - das Herzstück des Ortes, wo die Tradition des Gâteau du Vully lebendig gehalten wird. Die Landwirtin Carole Gaillet bringt ihr eigenes Mehl für die Teige mit. Sie betont:

Es ist sehr wichtig, dass es Menschen sind, die voll dabei sind. Sie geben ihre Zeit und werden nicht bezahlt.

Es sei mehr als nur ein Backhaus, es sei ein Ort, an dem Gemeinschaft gefördert und Genuss zelebriert wird. Rund 30 Personen treffen sich drei bis viermal im Jahr, um Gâteau du Vully zu backen. 

Freiwilligenarbeit 

Die Kuchenbackrunden, welche drei bis viermal im Jahr stattfinden, sind freiwillig und ehrenamtlich. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen etwas Besonderes mit, etwa eigenes Mehl oder Wein. Der Erlös der Gâteau du Vully geht zurück an die Gemeinde Vully.

Die beiden Holzöfen in Lugnorre. 

Die Wärme, die alles verändert

Die zwei Holzöfen im Dorfzentrum von Lugnorre beginnen ihren Dienst bereits drei Tage vor dem Backtermin. Sie werden kontinuierlich aufgeheizt, bis sie schliesslich eine Temperatur von 400 Grad erreichen. Der Ofen muss zwischen 400 und 450 Grad erreichen, damit die Kuchen perfekt werden. Zum Vergleich: Normalerweise wird bei 200 Grad gebacken.

Handarbeit beim Gâteau du Vully

Als Erstes wird der Teig gemacht, danach wird er ausgewalzt. Damit der Kuchen die gewölbte Form bekommt, bearbeiten man den Rand mit Daumen und Zeigefinger.

Der Rand wird mit den Fingern bearbeitet.

Egal ob süss oder salzig, der Backprozess bleibt der gleiche. Während bei der salzigen Version natürlich Salz, Speck, Kümmel und Sahne draufkommen, sind es bei der süssen Variante Sahne, Butter und Zucker. 

Nach dem Backen wird degustiert

Sobald die Kuchen fertig sind, wird mit einem Glas Wein angestossen - eine weitere leidenschaftlich gepflegte Tradition. Dabei bringen die beiden Winzerinnen Célia Cressier und Marylèle Bovard ihre eigenen Weine. 

Wein zum Kuchen, dass passt, so die Winzerinnen. 
Der Gâteau du Vully wird häufig zusammen mit Wein genossen, erzählt Marylèle Bovard.

Der nächste Verkauf

Das nächste Mal, wo man Gâteau du Vully aus dem Holzofenhäuschen in Lugnorre kaufen kann, ist am Samstag, dem 29. Juni. Die Kuchen werden nach Gewicht verkauft, mit einem Richtpreis zwischen 15 und 20 Franken pro Stück. Ein kulinarisches Erlebnis, das man nicht verpassen sollte! Das frühe Erscheinen zahlt sich aus. Bereits um den Mittag gibt es keine Kuchen mehr.

Hier zum Video: 

RadioFr. - Leandra Varga
...