Gustav: "Ma muess as biz düre Dräck dedür"
Seit fünf Jahren gibt es die Musikakademie "La Gustav". Der Initiant Pascal Vonlanthen blickt zurück und gibt Einblick ins Business.

Nachdem er lange als Gustav unterwegs war, ist Pascal Vonlanthen heute das Gesicht der Musikakademie "La Gustav" für junge Talente. Er ist Gründer und Co-Initiator des Projekts, das "die nächste Generation von Schweizer Musikschaffenden fördert und dabei kulturelle Brücken baut".
Ich halte mein Gesicht hin, aber rund 20 Personen arbeiten mit.
Die Medienarbeit bereite ihm, als ehemaligem RadioFr.-Mitarbeiter, immer noch Freude. "Ich bin der, der in die Tiefe sieht und gut über die verschiedenen Facetten des Projekts sprechen kann", erklärt Pascal Vonlanthen. Zusammen mit dem Freiburger Co-Initiator André Rossier repräsentiert er "La Gustav".
Die Akademie bietet jährlich rund 20 jungen Musikerinnen und Musikern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren aus allen Regionen der Schweiz eine ausserschulische und berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung in Sachen Musik. Das Kreieren, Herausgeben und Aufführen eigener Songs steht dabei im Vordergrund. Der Austausch zwischen den Landeskulturen und Sprachgemeinschaften wird aktiv gefördert.
Türen öffnen und Brücken bauen
Als ehemaliger Lehrer bereitet es Pascal Vonlanthen Freude, etwas weiterzugeben - ohne zu belehren.
Wir sind keine Schule. Wir sind mehr ein Labor.
Es gehe mehr darum, die Leute zu unterstützen bei der Umsetzung ihrer eigenen Ideen. "Wir versuchen, unsere Erfahrung einzubringen und Türen zu öffnen."
Zweisprachigkeit und Frauenförderung
Die Zweisprachigkeit war für ihn schon als Musiker immer wichtig - und ist tief in der DNA der "La Gustav" verankert. "In der Region Freiburg und gesamtschweizerisch ist es wichtig, Projekte zu lancieren, die über den Röstigraben hinweg stattfinden." Neben der Förderung der Zweisprachigkeit liegt Pascal Vonlanthen auch die Förderung von Frauen am Herzen. "In dieser Szene - und allgemein in der Musik - gibt es wenig Frauen", erklärt er.
Bei uns ist auffällig, wie viele Frauen auf der Bühne stehen: Es ist halb-halb.
Über das "Feuer"
In der Talentförderung gibt es drei Etappen: Zuerst ist jemand ein Talent. Auf dieser Ebene gäbe es viele Angebote, teils auch von Hochschulen. Von einer Institution werden Talente unterstützt und finanziert: Zum Beispiel durch Subventionen, Sponsoring und Stiftungen. Danach folgt der Status "Rising Artist" (zu Deutsch: aufstrebender Künstler).
Als Rising Artist ist es am schwierigsten. Da hilft dir niemand mehr. Und viele geben auf.
In diesem Stadium brauche es einen grossen Willen und man muss "ellbögele", erklärt Pascal Vonlanthen.

"Wer es schafft, wird etablierte Künstlerin oder etablierter Künstler. Da hat man ein Management, kann auf Tournee gehen, Releases machen. Aber auch ein etablierter Künstler muss sich immer wieder beweisen."
Nicht alle, die bei uns sind, müssen eine grosse Karriere lancieren.
Bei der "La Gustav" gehe es darum, den Teilnehmenden das nötige "Rucksäckli" mitzugeben und das Feuer zu wecken. "Einige wollen nach dem Jahr Vollgas geben. In den fünf Jahren gibt es ein paar, die dran sind, eine gute Karriere zu starten."