"Man muss auch mal gegen den Strom schwimmen"

Der ehemalige Freiburger Politiker Otto Piller hat im Sensebezirk viel bewegt. Was treibt den Alterswiler neben seinem politischen Engagement um?

Otto Piller ist heute 82 Jahre alt (Bild von 2009). © Keystone

Otto Piller war der erste SP-Ständerat für den Kanton Freiburg. Von 1979 bis 1995 vertrat er Freiburg in Bundesbern. Im Jahr 1995 war er sogar Bundesratskandidat, verlor die Wahl allerdings gegen Moritz Leuenberger.

Bereits in der Schule ist Otto Piller angeeckt, weil er es wagte, seinem katholischen Religionslehrer zu widersprechen. Gegen den Strom schwimmen und etwas bewegen, das war immer das Ziel von Piller. Aufgewachsen ist er in einfachen Verhältnissen zusammen mit sieben Brüdern in Alterswil. In der Familie wurde viel politisiert, was das frühe politische Interesse von Piller geweckt hat. Drei der acht Brüder sassen später im Freiburger Grossen Rat, so auch Otto Piller. Er war ein wichtiger Akteur, der mitgeholfen hat, die Sozialdemokratische Partei in Deutschfreiburg aufzubauen.

Mensch und Technik

Otto Piller ist mehr als ein Politiker. Als erste Ausbildung absolvierte er eine Lehre als Elektroniker. Ein "ehrbarer Beruf", wie er ihn beschreibt. Später studierte er Mathematik und Physik an der Universität Freiburg. Die Leidenschaft für Technik begleitete ihn auch nach der Pensionierung. In seinem Buch "Entdeckungen und Erfindungen, die die Welt veränderten" beschreibt er wichtige technische Erfindungen der Menschheitsgeschichte in einfachen Worten und diskutiert deren Einfluss auf die Gesellschaft.

Neben den Zahlen und der Politik ist Otto Piller auch ein grosser Familienmensch. Während seinem Berufsleben hätte er dafür gerne mehr Zeit gehabt. Heute verbringt er gerne viel Zeit mit seinen Kindern, Enkel und Urenkelinnen.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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