"Marche Bleue" macht Halt in Freiburg

Seit dem 1. April reist die Umweltbewegung durch die Romandie. Am Mittwoch wurde ihr in der Stadt Freiburg ein offizieller Empfang bereitet.

Der "Marche Bleue" macht Halt in Freiburg. © RadioFr.

09:00 Uhr morgens, Jean-Tinguely-Platz. Die ersten Marschierenden, etwa zwanzig Personen, stellen ihre Fahne vor dem Theater Equilibre auf. Einige von ihnen sind seit dem 1. April unterwegs. Am Samstag wollen sie in Bern ankommen. Ihr Ziel ist es, die Schweiz zu ermutigen, das Übereinkommen von Paris von 2017 einzuhalten.

Einige Tage vor dem Ende seiner Reise machte der "Marche Bleue" einen Zwischenstopp in Freiburg. Eine Gelegenheit, um auszuruhen. Aber auch, um die zahlreichen Workshops und Konferenzen zu besuchen, die den ganzen Tag über in der Stadt angeboten wurden.

Empfang als Signal der Stadt Freiburg 

Im ersten Stock des Theaters erwartet die Klimaaktivistinnen und -aktivisten ein Frühstück und eine Begrüssungsrede. "Die Stadt Freiburg hat einen Energierichtplan verabschiedet, der ehrgeizige Ziele enthält", erklärt der Freiburger Syndic Thierry Steiert. "Wir schätzen und betrachten Ihren Schritt, oder besser gesagt Ihren Marsch, als Ermutigung, in dieser Richtung weiterzumachen und unsere Anstrengungen noch weiter zu intensivieren."

Aus den lokalen Politikkreisen sind auch Andrea Burgener Woeffray, Gemeinderätin und zuständig für Umwelt und Energie, und Mirjam Ballmer, ebenfalls Gemeinderätin und zuständig für Erziehung, Schulen und gesellschaftlichen Zusammenhalt dabei. "Dieser Empfang ist auch ein Signal, dass sich die Stadt Freiburg für die Sache des Klimaschutzes einsetzt", erklärt Ballmer. "Wir freuen uns sehr über den grossen Zuspruch aus der Bevölkerung."

"Es gibt noch viel zu tun"

Die Beweggründe für die Teilnahme am Marsch sind unterschiedlich. Und doch gibt es einen gemeinsamen Nenner. Die Sorge um die Zukunft. "Mein Mann und ich haben uns entschieden am Marsch teilzunehmen, weil wir uns grosse Sorge um unsere Kinder und vor allem um unsere Enkelkinder machen", sagt Maryvonne Magnenat, die seit Tagen mitmarschiert. 

Marc Roethlisberger marschiert ebenfalls mit. Er arbeitet für Oeco, ein Unternehmen, das in Kirchen das Bewusstsein für den ökologischen Wandel schärft. Vom "Marche Bleue" erhofft er sich den letzten nötigen Wandel, den es braucht. "Wir haben hier in Freiburg viel Mühe, was die Klimafrage angeht. Es muss noch viel getan werden. Die Kirche sollte ein Vorbild sein, aber ich stelle fest, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen den Worten, die voller guter Absichten sind, und den Taten, die der Klimadringlichkeit nicht gerecht werden."

Die Frauen führen den Marsch an

Wen man sich ansieht, wer den Marsch ins Leben gerufen hat, stellt man fest, dass hauptsächlich Frauen daran beteiligt waren. Die Initiatorinnen des "Marche Bleue" sind Bastienne Joerchel, Irène Wettstein, Julia Steinberger und Valérie D'Acremont. Für letztere ist die Einbeziehung der Frau bei der Klima-Thematik von entscheidender Bedeutung: "Alle Simulationen, die über die Zukunft unserer Gesellschaft gemacht wurden, zeigen, dass Frauen in Führungspositionen helfen werden, den Wandel zu vollziehen." 

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