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Bald mehr Waldreservate im Kanton Freiburg

Pro Natura Freiburg kauft in einer Jubiläumsaktion mehrere Hektaren Wald von Privatpersonen ab, um mehr Reservate zu erstellen.

Bei Waldreservaten werden alte Holzstücke nicht entfernt und Forstwirtschaft ist nicht erlaubt. © Keystone

Letztes Jahr hat Pro Natura Freiburg seinen 60. Geburtstag gefeiert und Waldbesitzer dazu aufgerufen, einige Hektaren zu verkaufen. Laut dem Kanton sind mehr als 40% der Freiburger Waldfläche in Privatbesitz. 

Wichtig für die Biodiversität

Das Ziel dieses Waldkaufes ist für die Naturschutzorganisation dabei, mehr Reservate zu erstellen. Der Kanton Freiburg hat nämlich nur 3% der gesamten Waldfläche in Reservate eingeteilt. Eine nationale Zielsetzung des Bundes liegt jedoch bei 10%, dort hat der Kanton Freiburg also noch Aufholbedarf. Die Waldreservate sind wichtig, weil darin auch das alte und abgestorbene Holz liegen bleibt. Marc Vonlanthen, Präsident von Pro Natura Freiburg fügt ausserdem an:

Fast nur in einem Reservat kann der Wald seinen ganzen Lebenszyklus machen.

Dies heisst allerdings nicht, dass man in einem Reservat nicht mehr spazieren gehen darf. In einem Wald-Reservat darf aber keine Forstwirtschaft betrieben werden. Auf die Frage, weshalb der Kanton Freiburg so weit weg vom nationalen Ziel der 10% Reservatsfläche ist, hat Marc Vonlanthen eine Erklärung: "Bisher war die Priorität des Kantons die nachhaltige Forstwirtschaft. Das heisst, es wird nur so viel Holz gefällt, wie der Wald auch produzieren kann." 

Privatbesitzer sind interessiert an Offerten

Diese Priorisierung will Pro Natura Freiburg nun ändern. 100 Hektar sollen potentiell gekauft werden. Über diese Parzellen muss nun noch verhandelt werden. Sie liegen im ganzen Kanton verteilt, so Marc Vonlanthen:

Es gibt Kauf-Diskussionen im Seeland und im Sensebezirk. Besonders im Oberland Richtung Sensler Voralpen.

Die Gründe für das grosse Interesse der Privatbesitzer, ihren Wald zu verkaufen, sind vielseitig. Einerseits seien diese Personen überzeugt vom Reservat-Konzept von Pro Natura, meint Marc Vonlanthen. Andererseits ist der Unterhalt des Waldes rechtlich klar geregelt und kostet die Besitzer Geld. Ein Verkauf dürfte also für beide Parteien eine Win-Win-Situation sein. 

RadioFr. - Renato Forni
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