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"Mental kann man verdammt weit kommen"

Patricia Circelli hat ihren zweiten Iron Man auf Hawaii im Fokus - diesen Samstag ist es so weit.

Patricia Circelli startet diesen Samstag an den Ironman World Championships auf Hawaii. © RadioFr.

Patricia Circelli nimmt diesen Sonntag an den Ironman World Championships auf Hawaii teil. Die 30-jährige Freiburgerin hat sich diesen Sommer am Ironman Thun für den wichtigsten Triathlon der Welt auf Hawaii qualifiziert. 3,86 km Schwimmen im Pazifik, 180 km Radfahren entlang der Kona- und Kohala-Küste und dann noch 42,195 km Laufen: Der Ironman auf Hawaii ist nicht nur das älteste, sondern gilt auch als das weltweit härteste Rennen seiner Art.

Im Interview spricht Patricia Circelli über die Ausgabe 2023.

RadioFr: Schauen wir zusammen auf den Ironman von kommendem Sonntag. Es ist auch für Sie der grösste und wichtigste Event einer Triathlonkarriere, oder?

Patricia Circelli: Ja, es ist wirklich das wichtigste Rennen für jeden Triathleten und es ist einfach ein gigantisches Rennen. Man kann mega, mega stolz auf sich selber sein, dort hinzugehen und die ganze Atmosphäre aufzusaugen. Und es ist wirklich so, es ist extrem. Keine Ahnung, wie viele Stunden ich in dieses Projekt investiert habe und endlich wieder am Start zu sein. Aber es zeigt mir, es hat sich gelohnt. Ich freue mich einfach unglaublich fest.

Sie waren schon letztes Jahr am Start. Hilft das jetzt mit Blick auf die Ausgabe 2023?

Ja, auf jeden Fall. Das erste Mal bist du fast erdrückt von all den Eindrücken, von dieser Hitze, es ist extrem heiss und schwül. Ich habe jahrelang Videos gesehen, Fotos von dort gesehen und plötzlich bist du dort. Die ersten Tage hatte ich mega Mühe, als ich dort war. Ich dachte mir, bin ich wirklich da oder bin ich bloss in einem Film? Und natürlich, das Stresslevel ist hoch. Und so bin ich froh, dieses Jahr zurückzugehen und zu wissen, okay, dort ist der Start, das ist die Velostrecke, das ist die Laufstrecke. Ich weiss, wie ich die Sachen ein bisschen anders angehen kann.

Ich stelle die Frage allen Extremsporttreibenden. Was ist die Faszination, zu leiden? In Ihrem Fall, das 3,8 km Schwimmen, die 180 km auf dem Velo und dann noch einen Marathon als Dessert.

Es ist die Faszination, an seine Limite zu gehen. Mental ist es extrem hart. Natürlich ist es auch etwas, was mitspielt, wenn du mental gut bist, kannst du verdammt weit kommen und verdammt gut werden.

Sie haben recht jung angefangen mit dem Ausdauersport, vor acht Jahren, als Sie 22-jährig waren.

Ja, vor acht Jahren lernte ich meinen Mann kennen, der kurz vor dem ersten Ironman war. Dann dachte ich, das ist etwas, das ich niemals machen kann. Und als ich das Studium fertig hatte, kam ich nach Freiburg. Und ja, da habe ich angefangen, ein bisschen mehr Sport zu machen. Es hat mich recht schnell in die Ausdauersportarten gezogen, weil ich immer wusste, eine Sprinterin werde ich nie. Die Ausdauer habe ich einfach. Das ist sicher auch meinen Eltern zu verdanken, die früher immer mit mir wandern gingen. Voilà, irgendeine gewisse Grundkondition und einen harten Kopf der Deutschschweizer habe ich halt auch. Und das hilft sicher als Ironman-Teilnehmerin.

Das Interview führte Martin Zbinden.

Die Dernière von Daniela Ryf

Daniela Ryf bestreitet in der Nacht auf Sonntag ihre wohl letzte Ironman-WM auf Hawaii. Trotz einer nicht optimal verlaufenen Vorbereitung strebt die 36-jährige Solothurnerin ihren sechsten WM-Titel an. Vier ihrer fünf WM-Titel hat Daniela Ryf auf der Insel im Zentralpazifik geholt, den letzten vor fünf Jahren, als sie zum vierten Mal in Serie triumphiert und den bis heute gültigen Streckenrekord aufgestellt hatte. Nun folgt die Dernière an dem Ort, den sie geprägt hat. Im nächsten Jahr findet die WM der Frauen in Nizza statt. Daniela Ryf kann sich vorstellen, auch dann nochmals am Start zu stehen. Danach soll jedoch Schluss sein.

RadioFr. - Martin Zbinden
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