Muss Christian Dubé seinen Posten räumen?

Gottéron ist im Playoff-Halbfinale gescheitert, die Erwartungen wurden nicht erfüllt. Ein Kommentar zum Ende der Saison von Gottéron.

Niedergeschlagene Gottéron-Spieler nach dem Ausscheiden aus dem Playoff-Halbfinale. © Frapp / Keystone

Voilà. Ein weiteres Jahr, in welchem es nicht gereicht hat. Einmal mehr hat die Hockey-Welt im Kanton geträumt, einmal mehr sind wir alle auf den Boden der Realität gefallen. Der Lausanne HC war eine Hürde zu hoch, der Playoff-Halbfinal bedeutet Endstation für Freiburg-Gottéron. Dies nach einer grandiosen Regular Season, eine Qualifikation in welcher die Freiburger zeitweise alles und jeden in den Boden stampfte. 

Zu wenig Kampfgeist in den Playoffs

Doch der entscheidende Schritt ist ihnen ein weiteres Mal nicht gelungen. Im Viertelfinale hatte es gerade noch so gereicht, tout juste, im siebten Spiel. Dieses hingegen, das entscheidende Spiel im Viertelfinale, dort waren die Drachen souverän. Nur darf es nie dazu kommen. 2:0 führten die Freiburger in der Serie gegen Lugano, diesen Vorsprung konnten sie aber nicht konservieren. Dies kostete viel Kraft und Nerven, was Gottéron am Ende nun im Halbfinale auch den Zahn gezogen hat. 

In eben diesem, gegen Lausanne, sind die Drachen zwar mit einem Sieg gestartet. Das wars dann aber auch bereits mit den Glücksgefühlen. Freiburg-Gottéron war sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft in dieser Serie. Die Waadtländer kämpften aber ein bisschen härter und wollten den Sieg noch ein wenig mehr erzwingen, als es die Freiburger taten. Und Gottéron war weniger gut auf den Gegner eingestellt, als es die Waadtländer waren. 

Lausanne stellte den besseren Trainer

Christian Dubé wurde im Halbfinale von Geoff Ward ausgecoached. Der 62-jährige Kanadier hat den 46-jährigen Kanada-Schweizer ausgestochen. Sehr gut zu sehen war dies im letzten Spiel der Serie, am Mittwochabend in der BCF-Arena. Die Freiburger haben das erste Drittel nach Belieben dominiert, waren deutlich stärker. Nur verpassten sie es - ein weiteres Mal - mehr als nur einen Treffer zu erzielen. Gottéron hätte das Spiel bereits nach 20 Minuten entscheidend anführen sollen. 

Dann, im zweiten Drittel, stellte der Trainer des Lausanne HC um. Geoff Ward änderte ein wenig die Linien, änderte aber vor allem die Spieltaktik, besonders das Forechecking. Seine Mannen konnten das Spieldiktat in die Hand nehmen, Christian Dubé konnte sein Team nicht genügend gut auf die neue Situation anpassen. Er verlor somit das Drittel, später das Spiel und somit die Serie und die Saison. 

Erneut wird Christian Dubé infrage gestellt

Mit einem Ausblick auf die nächste Saison kann festgestellt werden, dass sich das Team der Freiburger nicht gross verändern wird. Andrei Bykov hat seine Schlittschuhe an den Nagel gehängt, Mauro Jörg musste auch seine Taschen packen. Neu hinzustossen werden ein paar junge Spieler, sowie Yannick Rathgeb, welcher sicher in der Defensive eine Verstärkung sein wird. 

Muss also ein neuer Trainer an die Bande? Damit die Freiburger in der Zukunft nicht - wie zuletzt oft - ausgecoached werden. Ein Trainer mit mehr Erfahrung als Christian Dubé, einer, der bereist einmal einen Titel gewonnen hat und weiss, wo wie der Hase läuft. Ein Wunsch für den Sommer. 

Ob dieser Entscheid von Neo-Sportchef Gerd Zenhäusern getroffen wird, oder ob Präsident Hubert Waeber oder CEO John Gobbi dem Walliser den Druck wegnehmen und für ihn diese Entscheidung abnehmen, spielt keine Rolle. Nötig wäre es aber wohl. 

RadioFr. - Fabian Waeber
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