HFR richtet anonyme Meldestelle ein
Nachdem im Februar ein Anästhesist während der Arbeitszeit Drogen konsumiert hat, will das HFR solche Situationen künftig verhindern.

Eine interne Untersuchung im Freiburger Kantonsspital (HFR) hat die Schwere der Vorfälle gegen den Anästhesisten belegt. Das Arbeitsverhältnis wurde deswegen per Ende April aufgelöst, wie das Spital in einer Mitteilung schreibt.
Um zu verhindern, dass sich solche Situationen wiederholen, beschloss die Spitalleitung, die Betreuung der Mitarbeitenden durch den Arbeits- und Personalärztlichen Dienst und das Personalwesen (HR) zu verstärken. Insbesondere soll sichergestellt werden, dass Informationen über die Arbeitsfähigkeit bei jeder Versetzung eines Mitarbeitenden von einer Abteilung zur anderen, unter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht systematisch weitergegeben werden.
Das HFR verfügt bereits seit Jahren über ein Verfahren zur Meldung von kritischen Ereignissen. Die Zahl der gemeldeten Fälle ist in den letzten Jahren gestiegen. Für das HFR sei dies ein positives Zeichen. Es zeige nämlich, dass es dem HFR gelingt, eine gute Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeitende trauen, über Fehler und Probleme zu sprechen. Diese Transparenz ermögliche zudem die Umsetzung von Verbesserungsmassnahmen.
Die Direktion sei sich jedoch bewusst, dass es schwierig sein kann, seinen Vorgesetzten illegale oder nicht der Berufsethik entsprechende Praktiken zu melden. Aus diesem Grund wurde das HR beauftragt, eine Stelle einzurichten, an die sich die Mitarbeitenden anonym wenden können. Ferner sollen verschiedene Pflegeverfahren und -protokolle auf ihre Aktualität überprüft und bei Bedarf überarbeitet werden. Schliesslich hat das HFR Kontakt mit dem Kantonsarztamt aufgenommen, um die Möglichkeit einer Einführung von Suchtpräventionsmassnahmen für das HFR-Personal zu prüfen.