Neue Belästigungsvorwürfe bei Berner Ballett

Nach neuerlichen Belästigungsvorwürfen hat sich Bühnen Bern von einem Mitarbeitenden des Balletts getrennt.

Ein Mitarbeiter von Bern Ballett darf wegen sexueller Belästigungen nicht mehr am Berner Stadttheater arbeiten. Der Mann wurde entlassen. (Archivbild) © KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das teilte das Haus am Dienstag mit, nachdem das Onlinemedium "Die Hauptstadt" über die Entlassung berichtet hatte. Die Leitung des Berner Mehrspartenhauses weiss seit April 2021 von den Vorwürfen sexueller Belästigung und hat sie bereits damals abklären lassen. Die Untersuchung kam zum Schluss, dass der Mann tatsächlich Tänzerinnen in den Proben verbal sexuell belästigt habe. Der Vorwurf der physischen Belästigung habe sich hingegen aus rechtlicher Sicht nicht erhärten lassen.

Der Mitarbeitende, laut Medienberichten ein Probenleiter, nahm seine Arbeit nach der Sommerpause 2021 wieder auf, nachdem er von seinen Vorgesetzten verwarnt worden war.

Doch damit war die Geschichte nicht ausgestanden. Ende September machte die Wochenzeitung "Die Zeit" die Vorwürfe publik. Gleichzeitig wurden neue Vorwürfe gegen den Mann laut.

Der Intendant von Bühnen Bern, Florian Scholz, zeigte sich Ende September "sehr bestürzt", dass erneut die Befürchtung im Raum stünden und kündigte an, die Vorwürfe abzuklären.

Dieser Prozess ist laut Bühnen Bern noch im Gang. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse hat die Leitung aber bereits jetzt eine personalrechtliche Massnahme getroffen, wie sie am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Der Mitarbeiter des Balletts arbeite nicht mehr beim Berner Haus.

Weitere Angaben macht Bühnen Bern derzeit nicht. Nach Abschluss aller Abklärungen wolle man sich ausführlich öffentlich zum Fall äussern, heisst es bei Bühnen Bern einzig.

"Wir befinden uns in einem intensiven Prozess der Klärung, bei welchem wir auch externe Unterstützung miteinbeziehen. Wir begreifen uns als lernende Institution und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Im Zentrum steht ein sicheres und gewaltfreies Arbeitsklima für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", schreibt die Institution in ihrer Mitteilung weiter.

SDA
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