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Nicht mehr Stellenprozent beim Jugendamt

Der Grosse Rat stimmte gegen eine Motion zur Regelung der Stellenprozente. Trotzdem sehen die Befürworter einen Fortschritt. Wir sprachen mit Grossrat André Schneuwly.

Die Motion hatte beim grossen Rat keinen Erfolg. © RadioFr.

Das Jugendamt des Kantons Freiburg stand am Donnerstag im Grossen Rat mehrmals zur Debatte. Auch vor dem Forum wurde am Morgen dafür demonstriert: Rund 30 Personen aus Gewerkschaften versammelten sich, um ihre Unzufriedenheit kundzutun.

Doch geholfen hat es kaum. Die Motion, mit der definiert worden wäre, dass eine Jugendarbeiterin oder ein Jugendarbeiter nur noch für eine gewisse Anzahl Jugendliche zuständig ist, hatte keinen Erfolg. Wir sprachen mit Grossrat André Schneuwly von den Freien Wählern über die verworfene Motion.

RadioFr.: Sind Sie enttäuscht vom Resultat?

André Schneuwly: Ich dachte, dass das Resultat schlechter ausfallen würde. Das ist ein klares Zeichen und war auch so im Bericht des Postulats zu hören: Es braucht schlicht mehr Stellen. Aus diesem Grund bin ich nicht enttäuscht, sondern hoffe, dass es im Budget 2022 eine Erhöhung geben wird.

Ist man mit dem Wunsch, diese Zahl im Gesetz zu verankern, über das Ziel hinausgeschossen?

Ich glaube nicht, dass dies das Problem ist. Wenn man mit anderen Kantonen vergleicht, die das auch machen, wäre das eine Möglichkeit gewesen. Es hätte Sicherheit gegeben und es müsste nicht jedes Mal wieder von neuem darüber diskutiert werden, wie viele Dossiers pro 100 Prozent Sozialarbeiter benötigt werden. Es gäbe Klarheit. Mit dem, was jetzt machbar ist, wird man den Weg aber auch finden. Und ich glaube, was zusätzlich gesagt werden muss und auch im Bericht herausgekommen ist: Das Jugendamt steckt so oder so in einer Reorganisationsphase und es gibt weitere Schwachstellen neben der Frage der Stellenbesetzung.

Die Motion wurde zwar abgelehnt. Dennoch gab es viele Stimmen, die sagten, dass das Anliegen gesehen würde und es mehr Leute benötige. Es wirkt, als habe der Rat das Anliegen anerkannt. Sehen Sie dies ähnlich?

Das bestätige ich absolut. Ich würde sogar sagen parteiübergreifend. In den Budgetverhandlungen haben wir ja fünf Budgets gesprochen, die ganz wichtig waren. Danach wurde gesagt, für die nächsten Schritte benötige es einen Bericht. Der Bericht ist da und zeigt nochmals auf, dass es eine weitere Aufstockung benötigt in diesem Bereich. Und dies ist heute, glaube ich, klar zum Ausdruck gekommen – trotz Ablehnung der Motion.

Und das ist bei der Direktion so angekommen?

Richtig. Der Schlusssatz im Bericht war zunächst nicht so aussagekräftig. Aber heute habe ich von Frau Demierre gehört: Doch, es braucht noch zusätzliche Ressourcen. In dem Sinne kann ich sagen: Ich bin zufrieden.

Das Gespräch führte Philipp Bürgy.

RadioFr. - Philipp Bürgy / rb
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