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Steuererklärungs-Plattform Fri Tax ist nicht barrierefrei

Zum Untersuchen wie es im Kanton Freiburg steht mit der Barrierefreiheit bei digitalen Angeboten, hat Grossrat André Schneuwly ein Postulat eingereicht.

Mit Barrierefrei ist gemeint, dass Menschen mit Beeinträchtigungen ohne Einschränkungen - also ohne "Barrieren" - zum Beispiel eine Webseite, eine App oder ein Programm nutzen können.

Heute, 31. März ist die letzte Möglichkeit, die Steuererklärung auszufüllen und fristgerecht einzureichen. Während das für die meisten kein Problem darstellt, haben Blinde und Menschen mit einer Sehbehinderung im Kanton Freiburg deutliche Nachteile: Die Steuererklärungsplattform Fri Tax ist nicht barrierefrei. Mit Barrierefrei ist gemeint, dass Menschen mit Beeinträchtigungen ohne Einschränkungen - also ohne "Barrieren" - zum Beispiel eine Webseite nutzen können.

Der Beitrag von RadioFr. zum Nachhören:

Zum Untersuchen wie es im Kanton Freiburg steht mit der Barrierefreiheit bei digitalen Dienstleistungen (Accessibility), hat Grossrat André Schneuwly ein Postulat eingereicht. Der Staatsrat hat nun den Auftrag, das zu  untersuchen und einen Bericht zu machen.

Zuletzt wurden im Jahr 2016 alle Schweizer Kantone einer ausführlichen Prüfung unterzogen. Die Resultate dazu wurden in der Schweizerischen Accessibility Studie publiziert. Der Kanton Freiburg hatte damals den viertletzten Platz im Ranking der Kantone belegt, mit nur 3 von 5 Sternen. «Infolgedessen ist klar: Es ist Handlungsbedarf da», kommentiert André Schneuwly.

Dass es Handlungsbedarf gibt, findet auch Jonas Pauchard. Er ist blind und kann nicht problemlos auf alle Internet-Angebote zugreifen, sagt er. Obwohl schon viele Fortschritte gemacht wurden, damit beispielsweise die Webseite zugänglicher werde, «fehlt es häufig daran, dass Links nicht korrekt beschriftet und beschrieben wurden, kein Alternativ-Text vorhanden ist. Dies führt dazu, dass meine Hilfsprogramme die Informationen nicht korrekt vorlesen».

Gerade beim Ausfüllen der Steuererklärung sei dies ein grösseres Problem. Er kann weder das Fri Tax-Programm installieren, noch die Steuererklärung selbstständig ausfüllen, da dort sämtliche Inhalte nicht vorgelesen werden. So ist Jonas Pauchard auf die Hilfe von Freunden und Bekannten angewiesen, um die Steuererklärung auszufüllen. Anders ginge es zurzeit nicht. Deshalb ist er froh, dass die Kantonsregierung das Thema jetzt genauer unter die Lupe nimmt.

RadioFr. - Tracy Maeder / nschn
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