Nun also doch - Shop-Kahlschlag der Groupe E

Noch im September hiess es, die Groupe E wolle keine weiteren Shops für Haushaltsgeräte schliessen. Die neusten Anküdigungen zeigen das Gegenteil.

Die Groupe E zieht sich aus dem Bereich Haushaltsgeräte zurück. © KEYSTONE

Am letzten Samstag habe man ein Schreiben erhalten, welches wichtige Informationen für den 31. Oktober ankündete, hiess es auf Anfrage von RadioFr. bei der Filiale der Groupe E in Düdingen. Die "Informationen" hatten es in sich. Sechs der neun Groupe E Filialen für Haushaltsgeräte werden per Ende Jahr geschlossen. Die Filialen in Châtel-St-Denis, Gland und die Robert Gasser SA im Stadtfreiburger Jura-Quartier werden durch ein Leitungsteam übernommen. Dies soll laut Mitteilung der Groupe E den Fortbestand von 28 Stellen ermöglichen. Ob dem wirklich so ist, steht noch in den Sternen. Die Groupe E hat ab 2024 nichts mehr mit den Shops zu tun.

Kehrtwende der Groupe E - Mauron erklärt

Noch Mitte September sah die Shop-Strategie des Stromkonzerns ganz anders aus. Damals betonte Sprecherin Nathalie Salamin "Im Moment sind keine weiteren Schliessungen vorgesehen." Ende Juli nämlich, hatte die Groupe E erst den Shop in Plaffeien geschlossen. Man rechnete, dass die Kunden vom Senseoberland nun nach Düdingen wandern würden. Zwar betonte Salamin damals auch, dass der Markt weiterhin genau beobachtet werde und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden müssten. Doch die Ankündigung der Schliessung in Düdingen kommt schnell, nichteinmal zwei Monate nach dem es hiess "es sind keine weiteren Schliessungen vorgesehen". Wie begründet die Groupe E dieses Vorgehen?

"Seit der Corona-Pandemie ist die Situation um die Shops relativ schlecht", erklärt Generaldirektor Jacques Mauron. Der Markt sei darum unter ständiger Beobachtung gestanden, jetzt habe man eine Entscheidung getroffen - die Groupe E entschied sich für den Kahlschlag. In einer Medienmitteilung verwies der Energiekonzern, wie schon im Fall von Plaffeien, auf das veränderte Konsumverhalten und den Boom des Online-Handels. 

Was geschieht mit den Mitarbeitenden?

Was mit den 32 Mitarbeitenden geschieht, ist derzeit noch unklar. Man befinde sich in einem Konsultationsverfahren, sagt Personaldirektor Luciano Ponti. "Wenn das Verfahren ergibt, dass wir Kündigungen aussprechen müssen, dann werden wir dafür sorgen, dass möglichst viele wieder einen Job finden. Prioritär natürlich bei der Groupe E, wenn dies nicht möglich ist, unter Einbezug einer Outplace Firma." Groupe E will also seiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachkommen. Was passiert aber mit jenen Mitarbeitenden, die nicht platziert werden können? "Wenn diese Massnahmen nicht greifen, haben wir finanzielle Unterstützungsmassnahmen definiert. Diese gehen von Austrittsentschädigungen bis zu einer besseren Situation bei einer frühzeitigen Pensionierung oder einer Verlängerung der Kündigungsfrist." 

Ob die Groupe E ihre personaltechnischen Ankündigungen tatsächlich umsetzt, wird sich zeigen. In Düdingen hat der Brief vom letzten Samstag auf jeden Fall schon für schlaflose Nächte gesorgt.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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