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Pauli - Quartier

In seiner neusten EP stellt Pauli das Quartier als Ort des Alltags in den Mittelpunkt.

Pauli hat für die Beats auf seiner neuen EP mit vier Produzenten zusammen gearbeitet. © RadioFr.

Max alias Pauli mag das Meer und Koriander. In seiner neusten EP geht es aber nicht um Dinge aus der Ferne, sondern um das Quartier als Ort des Lebensmittelpunktes. Der gebürtige Berner lebt im Länggassquartier und verbringt gerne Zeit dort. Mal rappend, mal singend bringt Pauli seinen Zuhörerinnen und Zuhörern das Leben im Quartier näher.

Die Lieder auf der EP drehen sich um "das Quartier als alltäglicher Lebensraum", erklärt Pauli. Dabei stehe aber nicht ein bestimmtes Quartier in Bern oder anderswo im Fokus. Vielmehr gehe es um die Fragen "wo wohnen wir?", "wie leben wir?", "wie bewegen wir uns fort?". Damit habe er sich während der Corona-Pandemie auseinandergesetzt, sagt Pauli: "Die EP entstand in einer Zeit, wo man noch etwas mehr zu Hause war, und das Quartier um sich herum beobachten konnte."

Singen braucht noch Mut

Das Debütalbum von Pauli, "Kyoto", wurde 2020 veröffentlicht. "Quartier" erschien diesen Mai. Während der Pause habe er das Musikmachen vermisst, so Pauli. Heute rappt und singt er auf Mundart - das war nicht immer so. "Gewisse Dinge will ich sagen und ich will sie so sagen, wie ich normalerweise rede", begründet er diese Entwicklung. Auch andere Aspekte an Paulis Musik haben sich verändert. Auf der EP "Quartier" hört man ihn rappen, aber auch singen. "Das Singen braucht mehr Mut und ich arbeite noch immer daran", sagt er. Gesang sei aber eine gute Herausforderung. "Ich hoffe, die Lieder werden dadurch bereichert."

Ebenfalls profitiert hat Paulis zweites Album von neuen Kontakten in der Berner Musikbranche. "Dadurch, dass ich später dazu kam, und nicht einfach an die Zeit anknüpfen konnte, in der ich als 16-Jähriger im stillen Kämmerchen gerappt habe, war ich zu Beginn auf mich allein gestellt." Für "Kyoto" produzierte er die Beats noch selbst - nach dem Release lernte er neue Leute kennen und konnte sich besser vernetzen. "Bei 'Quartier' waren vier verschiedene Produzenten dabei", erklärt Pauli. Es sei schön gewesen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. "So kann ich mich mehr auf die Texte konzentrieren. Das ist das, was mir Spass macht."

Die Meinung unserer Musikredaktorin Anne Moser

Überzeugt hat mich Paulis schöne, tiefe Stimme, beim Rappen und beim Singen. Pauli kreiert mit seinen Texten Bilder, in welchen wir uns alle zu Hause fühlen können. Manchmal war ich als Hörerin ein wenig verwirrt; wo geht dieser Song hin, wo die EP? Aber vielleicht ist genau diese Verwirrung das Schöne an Paulis Musik.

RadioFr. - Anne Moser / fp / iwi
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