Roland Stadler bildet Blindenführhunde aus
Der Weg vom Hundewunsch als Kind bis zum professionellen Instruktor war lang für den gebürtigen Schmittner - aber lohnenswert.

Roland Stadler ist in einem Wohnblock in Schmitten aufgewachsen. "Dort konnten wir keinen Hund halten", erzählt er. Seine Mutter habe immer gesagt: "Wenn du erwachsen bist, kannst du dir diesen Traum erfüllen". Damit sollte sie Recht behalten - heute arbeitet Roland Stadler als Blindenführhund-Instruktor in Allschwil BL.
Auf diesen Beruf sei er durch das Buch "Der Blindenhund" gekommen, das ihm seine Mutter schenkte, sagt Stadler. Er habe direkt gewusst, dass er mit Blindenhunden arbeiten will. Doch er stand zunächst vor einer Hürde: Diesen Beruf konnte er nicht als Erstausbildung lernen. Deswegen machte er zunächst eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner, später zum Tierpfleger.
"Danach habe ich immer wieder in Allschwil angerufen, sie vielleicht sogar ein bisschen genervt, bis sie mich genommen haben", schildert Stadler schmunzelnd. Es habe natürlich schon noch ein Auswahlverfahren gegeben. Aber er bekam den Job, und absolvierte noch eine dreijährige interne Ausbildung zum Blindenführhund-Instruktor. Heute sei das ein anerkannter Beruf mit Abschlussprüfung, erklärt Stadler. Seit er vor 25 Jahren bei der Schule für Blindenführhunde angefangen hat, hat sich einiges geändert.
Hauseigene Welpenzucht
"Früher bildete man erwachsene Hunde aus und achtete nicht speziell auf die Rasse", sagt Stadler. Heute sei das anders: Die Schule für Blindenführhunde züchte jedes Jahr rund 80 Hundewelpen heran. Ideal für den Job seien Labradore, so Stadler. Sie hätten ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen und wenig Jagdtrieb. Aber auch andere Rassen würden sich eignen. Die Welpen kommen zunächst in Patenfamilien, bis sie mit eineinhalb Jahren alt genug sind für die eigentliche Ausbildung. Hier beginnt Roland Stadlers Arbeit.
"Ich tausche mich zunächst mit den Paten aus. Dabei erfahre ich etwas über die Stärken und Schwächen des Hundes". Danach beschäftigt sich der Instruktor über viele Tage hinweg mit den Tieren. Er lernt sie besser kennen, geht mit ihnen spazieren, spielt mit ihnen. Aber die Hunde werden auch an ihren künftigen Beruf herangeführt: Sechs bis neun Monate sind sie in Ausbildung, erläutert Stadler. Diese ist sehr zeitaufwändig - daher kümmert er sich immer nur um zwei bis drei Hunde auf einmal.
Diese Betreuung dauert nicht nur bis zur Vermittlung an blinde Halter, sagt Stadler. Er begleitet seine Blindenführhunde weiter, während sie im Einsatz stehen, und nachdem sie mit elf Jahren pensioniert werden.