"Als Dozentin ist man geschützt vor all den Sorgen der Uni"
Katharina Fromm spricht über ihr erstes Semester als Rektorin an der Universität Freiburg und wo man sie in Freiburg am ehesten antrifft.
Katharina Fromm unterrichtet seit 2006 an der Universität Freiburg. Sie war Vizerektorin für Forschung und Innovation und hat von 2010 bis 2012 das Departement für Chemie geleitet. Sie ist also seit Jahren vertraut mit den Abläufen der Universität.
Seit Anfang 2024 ist sie Rektorin der Uni Freiburg und hat somit das Amt der zurücktretenden Astrid Epiney übernommen. Im Gespräch mit RadioFr. verrät sie, wie ihr erstes Semester als Rektorin verlief und was sie ausserhalb der Uni in Freiburg sonst noch gerne unternimmt.
In der ersten Woche die Feuerwehr vor der Türe
Von den Kolleginnen und Kollegen wurde Katharina Fromm mit offenen Armen als neue Rektorin empfangen. Viele Mitarbeitende und Arbeitsabläufe habe sie schon gekannt, durch ihre Arbeit als Vizerektorin für Forschung und Innovation. Es dauerte trotzdem fast ein ganzes Semester, um sich zu finden, da das Rektoratsteam neu zusammengesetzt wurde. "Das brauchte seine Zeit, aber jetzt haben wir uns gefunden und jetzt geht die Arbeit richtig los", freut sich Katharina Fromm.
Als die Arbeit im Frühlingssemester für die neue Rektorin begann, bekam sie mit einigen Problemen zu tun - und das bereits in der ersten Woche. "Ich war im Miséricorde unterwegs und sah als erstes, dass es irgendwo eine Infiltration von Wasser gegeben hatte. Am selben Tag gab es einen Vorfall bei uns in der Physiologie, als sich ein Autoklav erhitzt hatte und die Feuerwehr da stand". Seit dem ersten Tag hatte Katharina Fromm also mit kleineren Herausforderungen zu tun, doch auch die grossen Dossiers lagen schon auf ihrem Pult. Grosse Projekte sind bereits angelaufen, wie beispielsweise der Umbau des Chemiegebäudes. "Wenn wir eines Tages so weit sind, mache ich ein grosses dickes grünes Häckchen in den Kalender", so Fromm.
In ihrem ersten Semester als Rektorin musste sich Katharina Fromm auch mit einer Besetzung der Uni durch Pro-Palästina-Aktivistinnen und -Aktivisten befassen. Wie das Gespräch mit den Studierenden lief, erzählt sie ebenfalls im Gespräch:
Vom Nuithonie bis zur La Spirale
Geboren ist Katharina Fromm in Deutschland, danach lebte sie in Frankreich und in den USA, bevor sie wieder in ihr Heimatland zurückkehrte. Grund für die vielen verschiedenen Wohnorte war der Beruf ihres Vaters. Dieser war in seiner Firma ein sehr gefragter Ingenieur. Wenn er für längere Zeit wegmusste, so nahm er die Familie mit. "So kam es eigentlich, dass ich kaum auf der Welt war, schon in Frankreich gelandet bin", erzählt die Rektorin.
Als Fromm in Deutschland anfing, Chemie zu studieren, hatte sie schnell das Bedürfnis, die drei Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch ins Studium miteinzubinden. So wechselte sie an die Universität in Strassburg, wo dies möglich war.
Seit 2006 lebt Katharina Fromm in Freiburg. Inmitten des Pérolles-Quartiers fühlt sie sich mit ihrem Mann wohl, denn es gibt immer etwas zu tun. Privat besucht Fromm nämlich sehr gerne Theateraufführungen oder geht auch mal gerne spontan ins Kino. "Kultur ist unglaublich wichtig als Gegenpol zu der doch sehr intensiven Arbeit", findet Fromm, die seit kurzem im Beirat der Theater Nuithonie und des Equilibre dabei ist.