Schutz von Kindern oder Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit?

Am 13. Februar stimmt die Schweizer Bevölkerung über ein weitgehendes Verbot von Tabakwerbung ab.

In der letzten Umfrage der SRG unterstützten 60 Prozent der Befragten die Initiative für ein Tabakwerbeverbot. © Keystone

Keine Tabakwerbung mehr, die für Kinder und Jugendlich sichtbar ist. Das fordert die Initiative für ein Tabakwerbeverbot. Davon betroffen wären etwa Kinos oder Festivals. Auch Tabakwerbung im Internet wäre nicht mehr zulässig.

"Zehntausende Todesfälle pro Jahr sind auf Tabak zurückzuführen", sagt die Freiburger Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (die Mitte). Noch heute würde eine Mehrheit der Raucherinnen und Raucher vor dem 18. Altersjahr damit beginnen, zu rauchen. Sie unterstützt deshalb die Initiative.

Die Forderungen der Initiative gehen für den Bauern Francis Egger aber zu weit. Er ist Direktor des Schweizer Bauernverbands und im Contra-Komitee. "Wir sind für den Schutz von Jugendlichen und Kindern." Mit der Initiative sei aber gar keine Tabakwerbung mehr möglich. Für ihn ist die Initiative zudem nur der Anfang von weiteren Werbeverboten. Der indirekte Gegenvorschlag des Parlaments und des Bundesrats reiche aus.

Dieser sieht ein Tabakwerbeverbot in Kinos und auf Plakaten vor. Zudem dürfen Tabakkonzerne keine Zigaretten mehr kostenlos verteilen. Wird die Initiative abgelehnt, tritt der Gegenvorschlag automatisch in Kraft. "Der Gegenvorschlag ist eine Alibi-Übung", sagt Christine Bulliard-Marbach. Im Internet, in Gratiszeitungen, an Sportveranstaltungen oder am Kiosk erlaube er weiterhin Werbung. Dort seien die Jugendlichen am besten erreichbar.

RadioFr. - Tracy Maeder / pef
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