Schweiz will Lockdown unbedingt verhindern

Ungeimpfte Personen müssen nach Ansicht von Bundespräsident Guy Parmelin damit rechnen, dass ihre Freiheiten für lange Zeit beschnitten werden. Die Entwicklung der Pandemie könnte es nötig machen, dass 2-G in der Freizeit länger in Kraft bleibe.

Bundespräsident Guy Parmelin: "Wer sich partout nicht impfen lassen will, wird sich mit dem Coronavirus anstecken". (Archivbild) © KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das obligatorische 2-G, das der Bundesrat in den letzten Tagen als Option in Aussicht gestellt hat, sei für nicht geimpfte Personen sehr einschneidend. Der Bundesrat wolle von den Kantonen, den politischen Kommissionen und den Sozialpartnern in der Vernehmlassung nun wissen, was sie davon hielten.

Wenn sich die Situation schweizweit weiter verschärfe, könnten die Behörden sofort handeln, sagte Parmelin in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Mit der Delta-Variante sei die Situation derzeit noch nicht so, dass allgemein gültige Regeln sofort eingeführt werden müssten, verteidigte Parmelin die Haltung der Landesregierung.

Über Omikron wisse man noch zu wenig. Es gebe Hinweise, dass diese Corona-Variante viel ansteckender sei. Aber es gebe noch zu wenig Anhaltspunkte darüber, wie gefährlich diese Variante sei. Die Massnahmen, die der Bundesrat vorgeschlagen habe, seien erneut hart.

Einen Lockdown wolle der Bundesrat wenn immer möglich verhindern. Das gelte auch für einen teilweisen Lockdown. Um die aktuelle Corona-Welle zu brechen, seien Impfungen und Booster wichtig. Wer sich partout nicht impfen lassen wolle, werde sich anstecken. Einmal mehr betonte Parmelin, dass die Schweiz keine Impfpflicht wolle.

Mediziner und Epidemiologen rechnen damit, dass Omikron die Schweiz schon im Januar just auf dem Höhepunkt der Delta-Welle erfassen wird. Das werde die Spitäler endgültig überlasten. Positiv sei, dass mit Omikron Herdenimmunität erreicht werden könnte - ohne für lange Zeit viele Schwerkranke und Tote in Kauf nehmen zu müssen.

SDA
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