Snus und Vape ersetzen die Zigarette

Rauchen ist bei Jugendlichen immer mehr uncool. Viel mehr "in" sind dagegen alternative Nikotinprodukte wie Snus und Vape.

Snus und Vapes sind bei den Jugendlichen beliebter als Zigaretten. © Keystone

Jugendliche rauchen weniger Zigaretten, dafür konsumieren sie mehr Snus- und Vape-Produkte. Das zeigt eine Umfrage des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn-Freiburg bei Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren. Laut Medienmitteilung bleibt die hohe Anzahl an Nikotinsüchtigen bestehen, jedoch ersetzen Nikotinalternativen die klassische Zigarette.

Im Jahr 2023 rauchten rund 5 Prozent der Jugendlichen mindestens monatlich eine Zigarette. 2022 waren es noch knapp 7 Prozent. Nach wie vor hoch ist der Konsum von Snus und Schnupftabak mit 7,9 Prozent (2022; 8,3 %) und auch von E-Zigaretten mit 6,7 Prozent (2022; 6,1 %). Weniger geraucht wird hingegen Hanf. Im Jahr 2023 kifften nur noch weniger als ein Prozent der Jugendlichen, während es 2022 noch 2,9 Prozent waren.

Wie schädlich sind die bunten Nikotinalternativen?

Laut Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg ist ein positiver Aspekt dieser Entwicklung, dass die Jugendlichen erkannt haben, dass Rauchen extrem schädlich ist. Aber auch die alternativen Nikotinprodukte sind nicht ungefährlich. 

Am schädlichsten bleibt das Rauchen von Zigaretten und Shisha.

Snus schadet nicht den Lungen, greift allerdings das Zahnfleisch an. Es können sich Löcher im Mundraum bilden und die Zähne können sich verfärben. Bei Vapes sind vor allem die chemischen Flüssigkeiten schädlich. Diese werden gerade bei Einwegprodukten oft in China produziert und die Inhaltsstoffe können nicht nachvollzogen werden, so Wildermuth.

Auch Cipret Freiburg, das kantonale Kompetenzzentrum für Tabak und Nikotinprodukte, zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. Laut Veronique Pittet, Beauftragte für Prävention, fehlt es bei den "bonbonähnlichen Produkten" an Bewusstsein für die Gefahren und Risiken.

Vapes sind besonders bösartig, da sie sehr harmlos erscheinen, obwohl dies überhaupt nicht der Fall ist.

Der Kanton Freiburg hat den Trend von Vape-Produkten bereits erkannt und im letzten Herbst eine Sensibilisierungskampagne gestartet.

Weiter hat die Befragung des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn-Freiburg gezeigt, dass der Konsum von Alkohol im Vergleich zum letzten Jahr abgenommen hat. Von den befragten Jugendlichen trinken 3,5 Prozent wöchentlich (2022; 7,5 %) und 7,7 Prozent monatlich (2022; 10,2 %) Alkohol. Ein Grund dafür könnte die Aufhebung der Covid-Restriktionen sein, so das Blaue Kreuz weiter.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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