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Steven Moser - die Suche nach dem Eidgenössischen Kranz

In der Sommerserie "Ivan und die starche Manne" stellen wir jeden Mittwoch einen Freiburger Schwinger näher vor. Den Anfang macht Steven Moser.

Steven Moser trainiert fast täglich für sein Fernziel. Das ESAF 2025 in Mollis. © RadioFr.

Schon dreimal hat Steven Moser an einem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest teilgenommen. Mit einem Kranz heimgekehrt ist er bisher aber noch nie. Trotzdem zählt Moser zu den besten Schwingern im Kanton. "Bei Steven ist der Kopf noch nicht am richtigen Ort, der Rest stimmt", sagt sein Trainer Michael Pellet. Dann und wann sei der Respekt vor den Gegnern zu gross, so Pellet. Der 1.92Meter grosse Hühne Moser, verkommt also manchmal zum sanften Riesen.

Vom Polymechaniker zum Ingenieur

Der gelernte Polymechaniker arbeitet seit zwei Jahren als Maschinenbauingenieur. Zuvor hat Steven Moser drei Jahre lang an der Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg studiert.

Für mich war es wichtig, das Studium in Freiburg zu absolvieren und nicht dafür nach Bern zu gehen. So war ich schneller wieder zu Hause und konnte mich den Trainings widmen.

Und Steven Moser konnte den Bachelor in Freiburg zweisprachig abschliessen, obwohl er dazu schmunzelnd sagt, "der französische Unterricht nahm mehr Platz ein".  Zum Maschinenbaustudium gelangte der Rechthaltner nach Abschluss seiner Lehre und nachdem er die Matura nachholte. 

Obwohl heutzutage immer mehr Schwinger den akademischen Weg wählen, ist Steven Moser mit seinem Ingenieurstudium nach wie vor ein Exot. "Ich denke, der Schwingsport ist immer noch stark handwerklich geprägt." 

Berge und Fussball als Ausgleich

Schwingt man wie Steven Moser auf Spitzenniveau, nimmt der Sport viel Freizeit in Anspruch. "Während der Saison trainiere ich praktisch jeden Tag." Braucht der 27-Jährige doch einmal einen Ausgleich, zieht es ihn oft auf den Fussballplatz. Auf eine Lieblingsmannschaft kann sich Moser aber nicht festlegen. "So viel Ahnung habe ich dann doch nicht. Aber hier in der Region ist es cool einige Spiele zu besuchen und dann fiebere ich jeweils mit". 

Anders sieht dies bei einer weiteren Leidenschaft von Steven Moser aus. Den Bergen. Hier hat er einen ganz klaren Favoriten. "Der Schafarnisch". Oft schon hat er den 2100 Meter hohen Gipfel bestiegen. Weiter hätten seine Eltern in der Region Sangernboden lange Zeit eine Buvette geführt, weshalb er auch dieses Gebiet gut kenne. 

Fernziel Mollis 2025

Auch sportlich will Moser noch einige Gipfel erklimmen. "In einer Saison ohne ESAF rückt der eidgenössische Kranz klar etwas in den Hintergrund. Ich mache mir mehr Gedanken um das Unspunnenfest oder den Kranzfestsieg, den ich noch will." Der Sensler kann aber nicht leugnen, dass es ihn etwas "fuchst" stehen hinter seinem Namen noch nicht drei Sterne. "Ja, ich finde es schade, habe ich es bisher noch nicht geschafft. Oft bremsten mich Verletzungen aus oder ich kam gerade von einer zurück." 

Moser hätte schon 2013 als 17-Jähriger nach Burgdorf gehen können, riss sich aber wenige Tage vor dem Fest das Kreuzband. Drei Jahre später kam er gerade von einer Kreuzbandverletzung zurück, eigentlich zu früh, wie er sagt, 2019 wiederholte sich das Szenario. Und im letzten Jahr? Irgendwie habe es dort über zwei Tage nicht gestimmt, so Moser. "Schlussendlich kommt es auf die zwei Tage an." Nun wolle er alles geben, um dies zu erreichen. 

Trainer Michael Pellet ist zuversichtlich, dass bei Steven Moser in Zukunft auch der Kopf stimmen wird. "Steven weiss selber, dass er stark ist, wenn er zieht. Klar, im Ring fühlt es sich anders an, aber das bekommen wir hin." 

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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