Teilweise Erleichterung in Freiburg nach den Ankündigungen
Theater, Chöre und Sportverbände reagieren auf die von der Regierung vorgeschlagenen Lockerungen. Gastro Freiburg ist enttäuscht.

Theater, wie auch Kinos, könnten bald mit maximal 50 Zuschauern wieder öffnen. Das hat zumindest der Bundesrat am Freitagnachmittag vorgeschlagen. Diese Massnahme ist Teil einer neuen und zweiten Reihe von Lockerungen, die am 22. März in Kraft treten könnten.
Aber noch ist nichts endgültig: Die Vorschläge des Bundesrates werden nun in die Vernehmlassung geschickt. Die Kantone werden ihre Stellungnahme abgeben. Der Bundesrat wird am Freitag, 19. März, die endgültige Entscheidung treffen.
Aber schon die Vorstellung, Aufführungen mit 50 Personen im Publikum organisieren zu können, erfüllt Nicolas Rossier, Co-Direktor des Théâtre des Osses in Givisiez, mit grosser Zufriedenheit, auch wenn seine Begeisterung zaghaft ist. "Vorstellungen mit 50 Zuschauern oder mit einem Drittel der Plätze durchzuführen, ist gut für die Künstler und ist etwas fürs Herz, auch wenn es wirtschaftlich nicht rentabel ist."
Der Bundesrat schlägt ausserdem vor, dass Chöre wieder singen dürfen. Aber nur, wenn sich nicht mehr als 15 Personen im Chor befinden und der Abstand von 1,5 Metern zwischen den Sängern und Sängerinnen eingehalten wird. Während der Proben ist die Maske nicht zwingend erforderlich.
Philippe Savoy, Präsident der Freiburger Chorvereinigung, begrüsst die angesprochenen Veränderungen: "Es gibt noch viele Dinge, die nicht klar sind, aber ich würde mich freuen für die Chormitglieder."
Über den Vorschlag des Gesundheitsministers Alain Berset, stattdessen draussen zu singen, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, lächelt Philippe Savoy lieber: "Warum nicht, wenn wir überdachte Möglichkeiten hätten. Es hängt aber auch von der Temperatur ab, da die meisten Kurse am Abend stattfinden."
Das Publikum am Rande der Fussballfelder
Neben Kulturveranstaltungen mit maximal 50 Personen in geschlossenen Räumen empfiehlt der Bundesrat auch Open-Air-Konzerte oder Fussballspiele mit maximal 150 Zuschauern wieder zuzulassen.
Für die Junioren, die kurz vor der Wiederaufnahme ihrer Meisterschaft stehen - am 20. und 21. März geht es los - bedeutet dies, dass schon bald Zuschauer am Spielfeldrand stehen dürfen. "Das sind grossartige Neuigkeiten. Es ermöglicht den Eltern, den Spielen beizuwohnen. Es wird den Fussball wieder zu einem Fest machen", sagte Benoît Spicher, Präsident des Freiburger Fussballverbandes.
Bei den Erwachsenen müssen wir uns allerdings noch etwas gedulden, bis die Meisterschaft wieder aufgenommen wird. Sportliche Wettkämpfe sind bis auf Weiteres noch verboten.
Wiedereröffnung von Terrassen
Zu den weiteren, mit Spannung erwarteten Massnahmen, gehört die Wiedereröffnung von Restaurantterrassen.
Wenn die Lockerung von allen Kantonen genehmigt wird, sollen die Restaurants Terrassen unter Bedingungen wieder öffnen können. Es werden maximal vier Personen pro Tisch zugelassen und die Kontaktdaten jedes Gastes müssen registriert werden.
Eine grosse Enttäuschung für Muriel Hauser, Präsidentin von Gastro Freiburg: "Das ist eine Lockerung um den Kunden zu gefallen, da für Restaurantbesitzer die Terrassen im März und April wirtschaftlich nicht rentabel sind."
Künftig sollten auch Versammlungen im Privaten von 10 Personen erlaubt sein. Bis anhin sind Treffen mit fünf Leuten gestattet.




