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Therapiehündin Indra hilft in der Ergotherapie in Merlach

Seit Anfang des Jahres unterstützt Golden-Retriever-Hündin Indra die Ergotherapie der Rehabilitationsabteilung im HFR Merlach.

Manon Pache (links) ist Ergotherapeutin im HFR Merlach und arbeitet seit Anfang Jahr zusammen mit Hündin Indra. © Frapp / RadioFr.

Assistenz- oder Therapiehunde helfen Menschen mit Behinderung oder helfen ihnen nach einem Unfall zurück ins Leben. So auch die zweieinhalbjährige Golden-Retriever-Hündin Indra. Sie arbeitet seit Anfang 2024 als Therapiehündin im Freiburger Kantonsspital HFR in Merlach mit. Zusammen mit der Ergotherapeutin Manon Pache unterstützt sie Patientinnen und Patienten im Bereich der Rehabilitation.

Golden-Retriever-Hündin Indra bei der Arbeit im HFR Merlach-Murten.

Ein Hund zur Unterstützung und Ablenkung der Patienten

Als Therapiehündin hat Indra vor allem eine Aufgabe: Die Patientinnen und Patienten von ihren gesundheitlichen Problemen abzulenken und bei der Rehabilitation zu unterstützen. Gabriel Friggieri, Geschäftsleiter der Stiftung "Le Copain", welche die Hunde ausbildet, erklärt die Arbeit mit einem Therapiehund so:

Der Patient spielt mit dem Hund und vergisst seine Schmerzen oder seine Traurigkeit. Und das fördert den Heilungsprozess.

Allein durch ihre Anwesenheit würden die Patienten ruhiger und oftmals auch fröhlicher zur Therapiesitzung kommen. Zudem würde die hundegestützte Therapie zum Heilungsprozess beitragen, da ihre Anwesenheit stresssenkend auf die Menschen wirkt, so Friggieri weiter. Auch zahlreiche Studien bestätigen dieses Phänomen.

Indra nach der Arbeit.

Die Therapiehündin ist im HFR in Merlach bei drei bis vier Patientinnen pro Tag für jeweils rund 30 Minuten im Einsatz. Dazwischen kann sie schlafen oder einfach Hund sein.

Zusätzliche Kosten für Patientinnen oder Patienten gibt es keine. Der ausgebildete Hund wird von der Stiftung kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Kosten für den Unterhalt des Hundes (Futter, Tierarzt, Impfungen, etc.) werden vom HFR übernommen. Der Hund bleibt aber Besitz der Stiftung. 

Die Ausbildung zum Assistenz- oder Therapiehund

Therapie- sowie auch Assistenzhunde sind professionell ausgebildete Hunde. In der Westschweiz ist dafür die Walliser Stiftung "Le Copain" zuständig. Die Ausbildung eines Therapiehundes beginnt damit, dass sie in den ersten 18 Monaten ihres Lebens in einer Gastfamilie leben und erzogen werden. Dann kommen sie für die spezifische Ausbildung zur Stiftung ins Wallis. 

Jeder Hund beginnt dort zuerst als Assistenzhund. Dann wird geschaut, wofür sich Hund oder Hündin eignet: Assistenzhund, Therapiehund oder doch Wachhund? Nicht jeder Hund ist für jede Aufgabe geeignet. Ein Assistenzhund fokussiert sich auf die Arbeit mit einem einzelnen Menschen, wobei ein Therapiehund mit verschiedenen Menschen arbeiten und die Beziehungen zu mehreren Menschen aufbauen muss. Letztendlich kommt es auf den individuellen Charakter an, wofür sich ein Hund eignet, erklärt Friggieri weiter.

Hündin Indra mit ihrer Weste bei der Arbeit.

Mit knapp über zwei Jahren ist ein Hund vollständig ausgebildet. Am Ende der sechsmonatigen Ausbildung muss der Hund eine Prüfung bestehen, um schliesslich als Assistenz- oder Therapiehund arbeiten zu dürfen. Danach folgt eine zweiwöchige Ausbildung mit Hund und Therapeutin. Harmonieren beide Parteien, so steht einer Zusammenarbeit nichts mehr im Wege. 

Ein Therapiehund für das HFR Tafers?

Insgesamt sind in der Schweiz aktuell 98 Assistenz- und Therapiehunde im Einsatz. Zwei davon in den Freiburger Spitälern Riaz und Merlach. Zurzeit wird aber auch Indras Bruder Inghe zum Therapiehund ausgebildet, dies für den HFR-Standort in Tafers. Bereits nächste Woche trifft der Hund auf den dort zuständigen Ergotherapeuten.

Wenn Hund und Arzt harmonieren, dürfte noch dieses Jahr auch im HFR Tafers ein Therapiehund zum Einsatz kommen. 

RadioFr. - Vanja Di Nicola
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