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Überzeugungsarbeit für neuen Schlachthof in Saint-Aubin

Micarna hat am Samstag einen Tag der offenen Tür veranstaltet am Ort des geplanten Schlachthofs. Es nahmen viele überzeugte Menschen teil.

Im Vordergrund trotzen Teilnehmende dem Regen, während im Hintergrund bereits das künftige Schlachthofgelände ausgesteckt ist. © Frapp

Micarna hat die Bevölkerung am Samstag zu einem Informationstag auf dem Gelände des künftigen Schlachthofs am Standort AgriCo eingeladen. Brathähnchen, Animationen für Kinder, Konzerte und Vorträge: Das Migros-Unternehmen Micarna zog zwei Wochen vor dem Einreichen des Baugesuchs alle Register, um Neugierige zu überzeugen.

So soll der zukünftige Schlachthof von Saint-Aubin am Standort AgriCo aussehen.

Wo werden die Lastwagen lang fahren? Was passiert mit dem Abfall? Was ist mit den Gerüchen? Diese Fragen dominierten die Gespräche zwischen den Mitarbeitern des orangen Riesen und den Einheimischen. Viele der anwesenden Einwohner von Saint-Aubin sind bereits überzeugt vom Projekt - vor allem von den wirtschaftlichen Aspekten: "Endlich werden brachliegende Flächen entwickelt", freut sich ein Rentner.

"Es ist gut, dass der Schlachthof in Freiburg bleibt. Er wird die alten Anlagen in Courtepin ersetzen", meint eine Frau. "Dieses Projekt gibt ein positives Signal für andere Unternehmen, die dann auch an nach AgriCo kommen werden", meint der Gemeindeverwalter von Saint-Aubin, Michael Willimann.

Andere Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung kritisierten, dass diese übertrieben sei. Einige Aktivisten machten dies während der Feierlichkeiten am frühen Samstagnachmittag deutlich. "Der Bau eines Schlachthofs ist nichts Innovatives", erklärt Alexandra Gavilano, Aktivistin für den ökologischen Wandel und Umweltwissenschaftlerin. "Mit diesem Standort wird das Monopol der Migros gestärkt. Der Markt wird unter Druck gesetzt, und die Preise sind nicht fair."

In einer Zeit, in der der Konsum von Hühnerfleisch zunimmt, seien die Argumente der lokalen Produktion und der kurzen Wege, die laut Grossverteiler begünstigt werden, nicht zielführend. "Das Schweizer Land, auf dem Tierfutter angebaut wird, könnte die Bevölkerung direkt ernähren.  Stattdessen kommt ein Teil davon aus dem Ausland und trägt zur Umweltbelastung bei."

Abhängig davon, ob es Einsprüche gibt, könnten die Bauarbeiten für den künftigen Schlachthof Mitte 2025 beginnen. Anfang 2028 könnte er in Betrieb genommen werden. Auf einem neun Hektar grossen Grundstück sollen jährlich 30 Millionen Hühner geschlachtet werden, und 500 Menschen werden dort arbeiten.

Frapp - Alexia Nichele / iwi
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