Verschmutzte das Jahrhundert-Hochwasser die Saane?
Weder der Fluss noch die Fische wurden durch das Hochwasser im November 2023 verunreinigt. Das zeigt eine Untersuchung des Kantons.

Am 15. November 2023 wütete das Sturmtief Federico über der Schweiz. Auch im Kanton Freiburg tobte das Unwetter und liess Flüsse und Seen über die Ufert treten. Die Saane führte rund 800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, der höchste Abflusswert seit Messbeginn im Jahr 1949.
Hat die alte Deponie "La Pila" das Flusswasser verseucht?
Das wollten die zwei Grünen Grossräte Liliane Galley und François Ingold in ihrer Anfrage an den Staatsrat wissen. Die ehemalige Deponie steht auf dem Boden der Gemeinde Hautrive, direkt an der Saane.

Der Staatsrat gibt in seiner Antwort Entwarnung: während dem Hochwasser seien keine Schadstoffe oder Abfälle aus der Deponie in den Fluss geschwemmt worden. Die Deponie sei bei dem Hochwasser nicht überflutet worden.
Dies dank verschiedenen Sicherheitsmassnahmen, die der Kanton zwischen 2011 und 2018 eingerichtet hatte. Zum Beispiel gibt es eine Spundwand zwischen der Deponie und dem Fluss, die verhindert, dass Wasser hindurchfliesst. Ausserdem wird das Abwasser von La Pila speziell behandelt, um sicherzugehen, dass es nicht mehr giftig ist.
Wie geht es den Fischen in der Saane?
Seit dem 3. März ist die Saison für die Flussfischerei im Kanton Freiburg eröffnet. Ob das Hochwasser von letztem November Auswirkungen auf den Fischbestand in der Saane hat, lasse sich momentan noch nicht sagen, so der Fischereiverwalter Manuel Pompini vom kantonalen Amt für Wald und Natur. Das Amt führe zwar eine Statistik, diese sei aber immer zwei bis drei Jahre im Rückstand.
Ein Hochwasser kann den Fischbestand in einem Fluss sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Durch die extremen Wassermengen wird der Fischlaich weggespült, was die Fischpopulation minimieren kann. Sie bringen aber auch den Kies im Fluss in Bewegung, was neue Laichplätze schafft und die Schlupfraten sogar verbessern kann.
Da keine Schadstoffe der Deponie La Pila in die Saane gelangt sind, sollten auch die Fische keinen Schaden davongetragen haben, so Pompini. Das Amt für Wald und Natur führe aber generell keine regelmässigen Messungen zur Verschmutzung der Fische durch. Allfälliges Testen von Fischen wird bei Bedarf mit dem Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen koordiniert.