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Künstliches Hochwasser an der Saane

Am Dienstag wird die Saane zwischen der Staumauer in Rossens und dem Schiffenensee geflutet. Die Bevölkerung sollte die Ufer meiden.

Im Oktober 2020 hat die Groupe E ebenfalls künstliches Hochwasser erzeugt - dieses Jahr wird der Wasserspiegel weniger hoch sein. © Keystone

Das künstliche Hochwasser in der Saane wird vom Kanton Freiburg und der Groupe E organisiert. Ziel sei es, das Flussbett zu reinigen und von abgelagerten Algen zu befreien, erklärt Alexandre Fahrni vom Amt für Umwelt. Ausserdem werden Daten gesammelt, um die Sanierung des Geschiebehaushalts des Flusses möglichst schonend zu gestalten.

Durch die Staumauer gibt es in der Saane kaum natürliche Hochwasser. Diese sind jedoch wichtig, um das Ökosystem im Fluss zu erhalten. Laut Marc Vonlanthen von Pro Natura Freiburg brauchen sowohl die Fische als auch die Pflanzen in der Saane regelmässige und vor allem starke Hochwasser. Bei sogenannten morphogenen Hochwassern fliessen rund 600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Ein künstliches Hochwasser wie morgen Dienstag sei wichtig, aber nicht ausreichend, um der Flora und Fauna in der Saane einen geeigneten Lebensraum zu bieten.

Laichzeit der Fische zu Ende

Am Dienstag fliessen rund 75 Kubikmeter Wasser pro Sekunde die Saane hinunter. Die Strömung ist damit weniger stark als vor zwei Jahren (Video unten angefügt). Diese Flutung verursacht Energiekosten in der Höhe von rund 75'000 Franken. Diese werden komplett vom Bund übernommen, wie Gael Nicolet von der Groupe E erklärt. Pro Kilowattstunde Strom wird in der Schweiz ein Zuschlag von 0,1 Rappen erhoben. Mit diesem Geld finanziert das Bundesamt für Umwelt eben solche Gewässersanierungen. Die Groupe E hat auch ein energietechnisches Interesse am künstlichen Hochwasser. Sie wollen testen, wie effizient die verschiedenen Wassermengen und -ablüsse sind. 

Dass das Hochwasser genau morgen Dienstag erzeugt wird, ist kein Zufall. Die Laichzeit der Fische geht morgen zu Ende. So stört das Hochwasser die Fische nicht mehr bei ihrer Brut. Auch das Verhalten der Fische während der Flutung wird beobachtet. Mit punktuellen Abfischungen vor und nach dem Hochwasser wird überprüft, ob sich die Fische genügend verstecken konnten oder von der Strömung vorgetrieben worden sind.

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