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«Versteckte Batterien können jederzeit losgehen»

Immer wieder brennt es in Recycling-Anlagen. Mit einer einfachen Regel könnten viele Brände vermieden werden, so ein Recycling-Unternehmer.

Vom 13. auf den 14. Juli 2023 brannte eine Recyclinghalle in Cressier. © Kantonspolizei Freiburg

Zehn Jahre sind seit dem Grossbrand in der Recyclinganlage in Cressier vergangen. Und nun ist dort in der Nacht auf den 14. Juli wieder ein Feuer ausgebrochen. Rund 60 Feuerwehrleute von Murten, Freiburg und Bulle bekamen dieses zwar rasch in den Griff – allerdings haben sechs Feuerwehrleute und vier Angestellte der Recyclinganlage eine Rauchvergiftung erlitten.

"Es war eine Lithium-Ionen-Batterie, die unsere Halle in Brand gesteckt hat", sagt Hansueli Bühlmann, der Geschäftsführer der Recyclinganlage. Das sei auf den Aufnahmen seiner Kameras gut erkennbar. Die Kantonspolizei Freiburg machte auf Anfrage keine Angaben zur Brandursache und verweist auf eine noch laufende Untersuchung.

Batterien getrennt entsorgen

Für den Recyclingunternehmer Bühlmann ist jedoch bereits klar, wo das Problem liegt: "Wenn jemand Lithium-Ionen-Batterien versteckt." Also nicht wie vorgeschrieben getrennt von anderem Abfall entsorgt, sondern zusammen mit Hauskehricht oder etwa in einem Sack mit Papier oder Karton.

Die Zeit, in jeden Kehrichtsack zu schauen, haben wir nicht.

Bei dem grossen Volumen an Abfall, der angeliefert werde, könne man mit der Zeit nicht mehr ausfindig machen, welcher Abfall von welchem Transporteur überbracht worden sei. "Und die Zeit, in jeden Kehrichtsack zu schauen, haben wir einfach nicht", sagt Bühlmann. Falls dann beim Kippen eines Containers zum Aussortieren ein Metallstück auf eine Lithium-Ionen-Batterie trifft, kann diese explodieren oder zu brennen beginnen.

Solche Batterien sind in E-Zigaretten, Handys, Computern, Bohrmaschinen, E-Trotinetts, E-Velos und in vielen anderen Produkten verbaut. Werden Bühlmann und sein Team tagsdurch auf einen Brand einer Batterie aufmerksam, können sie diese oft isolieren und kontrolliert verbrennen lassen.

Wir konnten selber nichts mehr dagegen tun.

Viel grösser sei das Problem aber, wenn eine Lithium-Ionen-Batterie in der Nacht zu brennen beginnt oder sich der Brand erst nachts ausbreitet, wie es Mitte Juli in Cressier geschehen ist. "Obwohl wir fünf Minuten nach dem Alarm auf Platz waren, war das Feuer schon so gross, dass wir selber nichts mehr dagegen tun konnten", sagt Bühlmann.

Und er fügt an, dass es eigentlich so einfach wäre, durch Batterien verursachte Brände zu vermeiden: "Die Leute können uns jegliche Batterien einfach vorbeibringen - wir erkennen und sortieren sie dann richtig." Kostenlos ist die Retournierung auch überall dort, wo Batterien verkauft werden und an Gemeindesammelstellen. Die Recyclinggebühr dafür ist schon im Kaufpreis enthalten.

RadioFr. - Tobias Brunner
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