Eine marode Strasse und viele offene Fragen
Die alte Hauptstrasse zwischen Tafers und Alterswil soll saniert werden. Doch wie wird man allen Interessen gerecht?

Sie ist uneben, schmal und laut: Die Hauptstrasse zwischen Tafers und Alterswil. Darum soll eine knapp vier Kilometer lange Strecke davon ab 2024 saniert werden. Laut dem Kompetenzzentrum Bau der Gemeinde Tafers werden neben einer Verbreiterung und Lärmsanierung auch die Bushaltestellen angepasst und mit dem Behindertengleichstellungsgesetz in Einklang gebracht.
Unzufriedenheit vorhanden
Von diesen Plänen sind über 50 Parteien betroffen. Nachdem das Projekt öffentlich aufgelegt worden ist, sind 17 Einsprachen eingegangen. Einer der Einsprechenden ist der Landwirt Florian Sturny. Er wirtschaftet in Galtern und sagt: "Grundsätzlich bin ich dafür, dass man diese Strasse saniert, sie ist in einem katastrophalen Zustand."
Noch mehr als der Zustand der Strasse stört den Tafersner Landwirt aber, dass das Projekt seit den 90er-Jahren geplant ist und die Umsetzung so lange dauert. Das sei eine Frechheit. Sturny sagt, wenn sich seine Gemeinde im welschen Kantonsteil befände, wäre die Strasse schon lange saniert.
Die Frage nach dem Wie
Abgesehen davon, wo die Strasse liegt, steht nun die Frage im Zentrum, wie das Projekt realisiert werden soll. Landwirt Sturny muss gemäss Planung Land abtreten, das an der Strasse zwischen Tafers und Alterswil liegt. Er bekommt pro Quadratmeter nur rund vier Franken und sagt: "In meinen Augen ist das viel zu wenig und wo bei Enteignungen das Interesse aller überwiegt, muss man die Preise anpassen." Er habe Kollegen, Bekannte und Nachbarn, die für ihren Hausplatz 760 Franken pro Quadratmeter bekommen, weil das Bauland sei.
Andere Gründe für seine Einsprache gegen die geplante Sanierung der Hauptstrasse von Tafers nach Alterswil hat der VCS Freiburg. Geschäftsführerin Prisca Vythelingum sagt, die aktuellen Pläne würden dem Bundesgesetz über die Velowege nicht gerecht. Dieses sieht vor, dass die Velowege sicher und getrennt sind, was so in der Umsetzung nicht geplant sei.
Ausserdem brauche es Anpassungen betreffend dem Lärmschutz. Dieser könnte ab dem kommenden Jahr Temporeduktionen verlangen. "Und dies würde erlauben, weniger Platz für den Autoverkehr zur Verfügung zu stellen, so dass es mehr Platz für den Langsamverkehr gäbe", sagt Vythelingum.
Wie die Sanierung der Hauptstrasse von Tafers nach Alterswil genau aussehen wird, muss also noch genau ausgemacht werden.