Vom Abstieg zum Triumph – Der Weg zurück an die Spitze
Der SC Düdingen war eine Saison lang unterfordert und steigt wieder in die 2. Liga inter auf, wo der Club auch mindestens hingehört. Ein Kommentar.
Der SC Düdingen gehört nicht in die 2. Liga. Das hat der Club seit Ende August 2023 immer wieder bewiesen.
Die Düdinger setzten sich vor der Saison keinen Druck auf. Der direkte Wiederaufstieg war nicht das formulierte Ziel. Trainer Fabrizio Romano und Sportchef Nenad Petrovic wollten dem Team etwas Zeit geben. Anlaufzeit brauchten sie aber nicht – im Gegenteil. Von Anfang an überfuhr der SCD seine Gegner – wie beispielsweise beim 8:0 gegen den letztjährigen Zweiten und diesjährigen Cupsieger Ursy.
In der Vorrunde gewann das Team zwölf der 13 Partien in der Liga. Nur der Cup war ein Schönheitsfleck. Gegen den späteren Finalisten Marly gab Romano der zweiten Garde eine Chance, die 0:4 unterging. Ansonsten spielte der SCD bis zum Ende der Vorrunde sieben Mal zu Null.
Was war im Winter los?
Umso erstaunlicher war es, dass es in der Winterpause so viele Wechsel innerhalb der Mannschaft gab. Sieben(!) Abgänge verzeichnete das Fanionteam – fast alle blieben zwar im Verein und wechselten in die zweite Mannschaft. In ein besseres Licht rückt es die Anzahl an Abgängen aber nicht. Dazu holten die Düdinger den erfahrenen Torhüter Cédric Zimmermann, der 1. Liga-Erfahrung aufweisen kann. Auf den jungen «eigenen» Torhüter Luca Aebischer wollte der Club trotz nur acht Gegentoren in dreizehn Spielen nicht setzen.
Auch wenn es das eine oder andere Nebengeräusch gegeben hat, machten die Düdinger in der Rückrunde dort weiter, wo sie in der Vorrunde aufgehört hatten. Sie fuhren bis auf das Unentschieden gegen Cugy und die einzige Saisonniederlage gegen Belfaux nur Siege ein – darunter reihenweise Kantersiege. Das aktuelle Torverhältnis von plus 96 Toren spricht Bände.
Stellt sich die Frage, ob es dem SC Düdingen zu einfach ergangen ist in der 2. Liga? Es sieht natürlich so aus, aber es war nicht immer einfach, weil Cugy so lange gut mitgehalten hat, sagt Trainer Romano.
Fakt ist:
Die Düdinger waren in dieser Liga unterfordert und trotzdem war der Abstieg womöglich genau das Richtige für einen Neuanfang im Birchhölzli.
Sie setzen wieder vermehrt auf junge, eigene Akteure – mit Verstärkungen wie dem unglaublichen Torschützenduo Edis Colic und Lucas Magina. Die beiden schossen die Liga kaputt und erzielten zusammen sagenhafte 65 Treffer. Das sind mehr Tore, als jede andere Mannschaft insgesamt geschossen hat. Bleibt für den SCD zu hoffen, dass man das Duo und auch weitere Schlüsselspieler wie Manuel Schwarz in den eigenen Reihen halten kann. Sportchef Nenad Petrovic will diesbezüglich bald Auskunft geben. Klar ist hingegen: Captain Christoph Catillaz hört auf.
Der SC Düdingen gehört von seiner Infrastruktur, vom Spielermaterial und seinem Renommee her mindestens in die 2. Liga interregional. Mittelfristig muss für den SCD auch das Ziel sein, wieder in der 1. Liga bestehen zu können.
Der Aufstieg ist regional gesehen auch ein Gegenangriff. Sollte der FC Ueberstorf das Husarenstück nicht schaffen und absteigen, würde Düdingen den Spitzenplatz in Deutschfreiburg zurückerobern. Diesen Platz dürfen die Düdinger in Zukunft jedoch nicht mehr hergeben.