Was schwimmt denn da im Murtensee?
Eine ganz besondere Boje hebt sich im Murtensee von allen anderen Bojen ab. Nicht nur wegen ihrer knallgelben Farbe. Sie soll dem Klima helfen.

Mitten im Murtensee – an dessen tiefster Stelle – schwimmt eine gelbe Boje. Nicht nur ihre Farbe hebt sie von den sonst weissen Schwimmkörpern ab. Die gelbe Boje stammt vom Bundesamt für Umwelt BAFU und soll zur Rettung des Klimas beitragen. Wie das funktioniert, erklärt Florian Storck vom Bundesamt für Umwelt. "Am Schwimmkörper ist eine Kette mit Temperatursonden befestigt. Diese messen mehrmals täglich die Wassertemperatur in verschiedenen Tiefen. Die aufgezeichneten Daten werden direkt an die Zentrale übermittelt", so Storck.
Zu wenig Sauerstoff im Murtensee
Die Aufzeichnung der Wassertemperatur ist nichts Neues. Allerdings gelingt sie mit der neuen Boje wesentlich einfacher als in der Vergangenheit. Da musste die Temperatur nämlich manuell gemessen werden. Einmal pro Monat mit einer speziell dafür organisierten Bootsfahrt. Das ganze Prozedere konnte also vereinfacht werden – erstmals seit Messbeginn 1990.
Die Daten werden nicht nur im Murtensee erhoben. Auch in kleinen Weiern, anderen Schweizer Seen, ja sogar in Gletscherendseen werden die Temperaturen bis Ende 2024 täglich ausgewertet. Das Pilotprojekt nimmt den Murtensee aber nicht zufälligerweise ins Visier. "Der Sauerstoff-Gehalt im Murtensee ist seit Jahren zu tief. Das wird durch den Klimawandel noch verschlimmert", erklärt Fabian Storck vom BAFU.
Dem Klimawandel entgegenwirken
Mit den Messungen will das Bundesamt für Umwelt nun also genau analysieren, wie sich der Klimawandel auf die Seetemperaturen auswirkt, um entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Die ersten Daten der Sonde im Murtensee sind bereits online einsehbar.