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"Wenn gar nichts mehr geht, läufst du durch den Mais"

Jonas Ruprecht glaubt, dass auch in diesem Jahr wieder alle den Ausgang seines Maislabyrinths in Laupen finden. Wir haben es getestet.

Unser Reporter Tobias Brunner (rechts) landet in einer Sackgasse im Labyrinth von Jonas Ruprecht (links). © RadioFr.

"Er ist gut gewachsen in diesem Jahr", sagt Jonas Ruprecht. Der Gründer des Laupener Maislabyrinths schaut seinen Mais stolz von unten bis oben an. Die dichten Stauden überragen uns beide locker. Ich kann die dahinterliegenden Pfade kaum sehen. Genau so, wie es sich für ein Labyrinth gehört. So laufe ich prompt in eine Sackgasse. Ruprecht hat mir verraten, welche Formen im Labyrinth stecken: Der Umriss des Kantons Bern sei eingearbeitet. Doch das hilft mir in diesem Moment nicht weiter. 

Der Weg ist das Ziel

Das macht aber nichts. Denn auf meinem Irrweg durch den Mais lande ich nicht nur in Sackgassen, sondern habe ab und zu auch eine Infotafel vor mir. Fünf Landwirtschaftsbetriebe verraten etwas über die Berner Landwirtschaft. Interessanter Nebenaspekt: Die Informationen über die Betriebe sind im Labyrinth genauso platziert, wie die Betriebe tatsächlich angeordnet sind. Einfach mit kleineren Abständen, im Massstab 1:865. Und das Gelände auf dem Steinhof Ruprecht in Laupen bietet noch mehr.

Eines unserer Säuli ist uns ab, das findest du im Labyrinth

Vor allem die jüngeren Gäste dürften sich über die Säuli auf dem Hof freuen. Im Gehege vor dem Labyrinth tummeln sie sich. Und eines sei ausgebüxt, sagt Ruprecht. Im Labyrinth kann man entdecken, wo es sich dieses Säuli gemütlich gemacht hat, wo es schläft und wie es heisst. Auch wenn ich seine Spuren entdecke, irre ich weiter auf der Suche nach dem Ausgang. "Im letzten Jahr haben es alle geschafft, ich gehe davon aus, dass auch in diesem Jahr alle wieder herausfinden", sagt Ruprecht. Und wenn es gar nicht mehr weitergehe, solle ich sorgfältig nach Westen durch die Maisreihen gehen, bis ich wieder draussen sei. Doch dank seiner Tipps stehe ich bald am Ausgang, mit Festzelt und Festbänken im Blick. Ein kühles Nass erfrischt meine Kehle Augenblicke später, meine bescheidene Anstrengung will belohnt sein.

Von der Idee bis zum fertigen Irrgarten

Andere hatten schon etwas mehr zu tun. Nachdem Jonas Ruprecht sich eine Labyrinth-Form ausgedacht hatte, gestaltete er diese mit Powerpoint auf seinem Computer. Diese Zeichnung gab er seinem Grafiker, welcher sie mit einem professionellen Zeichnungsprogramm digitalisierte. Ein Lohnunternehmer setzte die Körner dank des GPS-Systems des Traktors genau da, wo Ruprecht für sein Labyrinth Maisstauden brauchte. Wenn der Mais im Herbst dann geerntet wird, landet er schliesslich wie üblich in den Mägen seiner Kühe. Zuvor wird die Süssgraspflanze gehäckselt und kommt in Silos. Noch ist es aber noch nicht so weit. Bis im September stehen die Maisstauden dicht beieinander und es gilt, den Weg an ihnen vorbei zu finden.

RadioFr. - Tobias Brunner
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