Wenn künstliche Intelligenz Arbeitsplätze schafft

Das Freiburger Unternehmen Up to you hat eine auf KI spezialisierte Abteilung eingerichtet. Ein Trend, der sich in den Unternehmen ausbreitet.

Entgegen der landläufigen Meinung kann KI zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen. © Pixabay

Die künstliche Intelligenz (KI) erlebt seit etwas mehr als einem Jahr einen grossen Aufschwung. Dies seit der Einführung der von der amerikanischen Firma OpenAI entwickelten Software Chat GPT, die nach den ersten zwei Monaten ihres Bestehens einen Rekord von 100 Millionen Downloads verzeichnen konnte. In den Unternehmen hat dieser technologische Fortschritt das Bestehende über den Haufen geworfen und die Arbeitsweise neu definiert, insbesondere in den Kommunikationsagenturen.

Zusätzliche Unterstützung

Das Freiburger Unternehmen Up to you ist sich dieses Wandels bewusst und hat beschlossen, innerhalb der Firma einen ganz neuen Zweig zu gründen. Es handlet sich dabei um einen "Spin-off" namens UTY3, das zwei Mitarbeiter umfasst, die sich vollzeitlich der Entwicklung künstlicher Intelligenz widmen werden. "Wir dachten zunächst, dass die Zukunft im Metaversum (virtuelle Realität, in der Menschen mithilfe digitaler Avatare interagieren, arbeiten und Spass haben können) liegen würde, aber es stellte sich heraus, dass KIs eine wichtige Rolle spielten. Im Herbst haben wir uns dann ganz auf diese Option verlegt", erklärt Ludovic Chenaux, Mitgründer und CEO von Up to you.

Künstliche Intelligenz kann nicht mehr ignoriert werden. Andere Agenturen haben übrigens den Schritt gewagt und sie zu einem vollwertigen Mitglied des kreativen Prozesses gemacht. "Wir haben kürzlich einen kleinen Film für die Playoffs von Gottéron kreiert, und das Poster dafür wurde mit einer Mischung aus Fotografie, grafischen Modellen und KI erstellt. Letzteres Element half uns bei der Gestaltung des Hintergrunds", erzählt Victor Ramalho, CEO der Kommunikationsagentur By the way in Freiburg.

Bei Up to you wird der neue Bereich KI nutzen, um Bilder zu generieren, Chatbots für Diskussionen wie ChatGPT zu erstellen und Apps für Privatpersonen zu entwickeln. "Wir haben zwei Personen eingestellt, aber diese Zahl wird sich normalerweise noch ändern. Sie wurden speziell für diese neue Zelle eingestellt", ergänzt der Mitbegründer von Up to you.

Kein Ersatz des Menschen

Trotz ihrer Genauigkeit sollte die Technologie die Mitarbeiter nicht ersetzen, sondern sie vielmehr begleiten, erklärt Ludovic Chenaux:

Die KI kann den Menschen nicht ersetzen. Als die neuen, mit Assistenten vollgestopften Kameras auf den Markt kamen, hat das den Beruf des Videografen nicht sterben lassen.

Man brauche immer noch Grundkenntnisse, um dem Projekt eine Richtung zu geben und ihm willentliche Nuancen zu verleihen, ergänzt Victor Ramalho.

Dem Leiter von By the way zufolge sind die Elemente, die am ehesten verschwinden könnten, illustrierende Bilddatenbanken, die KIs mit grösserer Genauigkeit generieren können. Künstliche Intelligenz wird vielleicht eher ein Grund dafür sein, Personal einzustellen, anstatt es abzubauen. Vor allem aber laufen Unternehmen, die sich gegen diesen neuen Kollegen entscheiden, Gefahr, einen der wichtigsten Wendepunkte des 21. Jahrhunderts zu verpassen.

Frapp - Théo Charrière / tm
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