"Wir erwarten klare Antworten"
Die Stadtpolizei soll ihre Kompetenzen überprüfen. So tönt es vor der Generalratssitzung in Murten.

Am Mittwoch findet in Murten die erste Generalratssitzung des Jahres statt. Unter anderem steht die Stadtpolizei im Fokus. Die Kompetenzen und Anzahl Stadtpolizistinnen und -polizisten haben im Vorfeld von Links bis Rechts für Fragen und Diskussionen gesorgt.
Die FDP-Fraktion hat eine Interpellation, eine Anfrage beim Gemeinderat eingereicht, um die Rolle der Stadtpolizei zu überprüfen. "Es gibt Handlungsbedarf, da es aus der Bevölkerung zu Kritik kam", sagt Generalrätin Christine Jakob. An der Generalratssitzung erwartet die FDP-Politikerin vom Gemeinderat, dass in Zukunft die Murtner Stadtpolizei weniger Kontrollen durchführt.
Die Polizei soll nicht sechsmal durch das Stedtli fahren, um Bussen zu verteilen, und dies nur, weil man ein paar Minuten zu lange parkiert..
Die Murtner Stadtpolizei hat aktuell knapp acht Vollzeitstellen. Das ist für Christine Jakob zu viel. Murten hat knapp 9500 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Vergleich: Bulle hat mit über 25'000 Bewohnenden neun Stellen. "Ein Stadtpolizist wird in Kürze pensioniert, diese Stelle soll nicht ersetzt werden", meint Christine Jakob. Sie hoffe, der Gemeinderat sehe dies auch so.
Die SVP-Fraktion um Präsident Thomas Schick gibt der FDP Politikerin recht. "Besonders beim rollenden Verkehr soll die Stadtpolizei ihre Kompetenzen überdenken und keine Bussen mehr verteilen können. Ich erwarte vom Gemeinderat, dass der fahrende Verkehr nicht mehr kontrolliert wird. Das ist Sache der Kantonspolizei", so Thomas Schick.
Seitens SP-Grüne sagt Fraktionspräsident Karl-Heinz Camp auf Anfrage, dass das Thema Stadtpolizei innerhalb ihrer Partei kein Thema sei. Die Fraktion hat jedoch einen Fragenkatalog vorbereitet, den sie dem Gemeinderat übergeben wird.
Der Gemeinderat wird an der Generalratssitzung auf die Anfrage antworten.
"Wir beantworten jede Frage", sagt Petra Schlüchter, Stadtpräsidentin und Verantwortliche des Ressorts Sicherheit. Die Stadtpolizei habe einen klaren Auftrag bekommen, ein neues Konzept auszuarbeiten bezüglich Kompetenzen und Verantwortung. "Im Frühsommer wird der Generalrat eine weitere Antwort bekommen", ergänzt Petra Schlüchter.