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Reaktionen zum Abschuss der Wölfin F78

Am Sonntag wurde die Wölfin F78 im Gantrischgebiet abgeschossen. Die Reaktionen fielen zum Teil heftig aus.

Die Wölfin F78 wurde im Gantrischgebiet abgeschossen. (Symbolbild) © Keystone

Ein Berner Wildhüter hat die Wölfin F78 am Sonntag im Gantrischgebiet abgeschossen. Dies führte beispielsweise auf unserem Facebook-Account zu heftigen Reaktionen. Die meisten Kommentare gingen in dieselbe Richtung: Es sei nicht richtig, das Tier abgeschossen zu haben. Von den Freiburger Naturschutzorganisationen wie WWF oder Greenpeace war niemand erreichbar. In den sozialen Medien nahmen die Organisationen ebenfalls keine Stellung.

Der Präsident von Pro Natura Freiburg, Marc Vonlanthen, bedauert, dass die Wölfin abgeschossen wurde. In diesem Fall haben die Bedingungen aber für einen Abschuss gestimmt, sagt Vonlanthen weiter. Es sei besser diesen Wolf abzuschiessen, der für die Risse verantwortlich war, statt die anderen Wölfe im Kanton Freiburg, die keine Probleme bereiten.

36 Nutztiere gerissen

Wie die Kantonsverwaltung Bern am Montag mitteilte, versuchte das Tier, in eine geschützte Nutztierherde einzudringen. Der Kadaver wurde zur Untersuchung ins Tierspital Bern gebracht. 

Am 19. Februar hatte das bernische Jagdinspektorat gestützt auf die eidgenössische Jagdverordnung und das Konzept Wolf Schweiz deren Abschuss verfügt. Ziel war, weiteren Schaden an Nutztieren zu verhindern. Im Fall der Wölfin F78 waren es am 19. Februar deren 36.

F78 war auch im Sensebezirk aktiv

Der Kanton Freiburg war bei der Abschuss-Entscheidung nicht ganz unbeteiligt gewesen. An einer Krisensitzung mit mehreren Kantonen und dem Bund habe Freiburg den Abschuss unterstützt, sagt Elias Pesenti vom Amt für Wald und Natur. Pascal Riedo, Wildhüter und Fischereiaufseher des Kantons Freiburg erklärt: «Die Wölfin war auch in unserem Kanton anwesend – in Rechthalten wurden drei Schafe gerissen.»

Es sei möglich, dass weitere Wölfe im Kanton Freiburg aktiv sind. «Das können wir bisher aber nicht bestätigen», sagt Riedo. Es sei schwierig, dem Wolf auf die Schliche zu kommen. «Relativ viele Leute melden uns ihre Sichtungen und Vermutungen. Wir suchen anschliessend nach Spuren wie Haaren, Kot oder Urin», bemerkt der Wildhüter des Kantons Freiburg. Die Wölfe anhand von Fotos zu unterscheiden, sei nicht leicht.

Die Anzahl Meldungen haben in den letzten drei Monaten stark zugenommen, sagt Riedo. «Zudem ist momentan Paarungszeit, in der die Tiere zum Teil auch tagaktiv sind.» Eine Verwechslung mit dem Fuchs oder einem Goldschakal kann ebenfalls auftreten. In St. Antoni war dies zuletzt der Fall: «Ein Goldschakal ist ein seltenes Tier. Einmal wurde einer überfahren. Wie viele es sind, ist auch hier schwierig nachzuweisen.»

SDA / RadioFr. - Livia Schmid / Fabian Aebischer
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