Schwarzenburger "Problemwolf" riss zu viele Schafe
In der Nacht auf Donnerstag erschoss ein Wildhüter einen Wolf in Oberbalm. Gemeindepräsident Urs Rohrbach spricht über den "Problemwolf".

Das Wolfs-Männchen hatte seit Ende Oktober die Region Schwarzenburg unsicher gemacht. Für Menschen sei der Wolf keine Gefahr gewesen, versichert der Gemeindepräsident von Schwarzenburg, Urs Rohrbach. Doch den Schafen ging er an den Kragen: 22 Stück wurden seit Ende Oktober von Wölfen gerissen, die meisten davon vom nun erlegten "Problemwolf". Das teilte das Berner Jagdinspektorat mit.
Es erteilte am 26. Dezember die Abschussbewilligung. Dies, weil die Wölfe zehn Schafe aus Herden gerissen hatten, die ausreichend mit Herdenschutzmassnahmen geschützt waren. Dort liegt die gesetzlich festgelegte Schadensgrenze, damit es zum Abschuss kommen kann. Der Wolf in Schwarzenburg durfte aber nur erlegt werden, wenn er beim Angriff auf eine Schafsherde erwischt wird. Und genau dabei ertappte ihn ein Wildhüter in der Nacht zum Donnerstag.
Wölfe müssen scheu bleiben
"Wenn die Wölfe hier aufwachsen, sehen sie den Menschen nicht mehr als Gefahr. Sie streifen in der Nähe der Dörfer herum - dadurch gibt es dann eben diese 'Problemwölfe'", erklärt sich Urs Rohrbach das Phänomen. Normalerweise würden Wölfe das Weite suchen, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Man bekäme sie also kaum zu Sicht. Der abgeschossene Wolf sei aber mehrfach gesehen worden, sagt der Gemeindepräsident. "Man wird auch in Zukunft noch solche Problemwölfe haben. Wichtig ist einfach, dass man den Umgang mit ihnen findet."
Sollte es einmal ein Rudel in der Berner Region östlich von Ueberstorf geben, so müssten sich diese Wölfe "an die Regeln halten", so Rohrbach. Solange sie sich scheu verhielten, und Menschen und Nutztieren nicht zu nahe kämen, hätten sie keinen Abschuss zu befürchten.
Momentan ist nur noch ein Wolf in der Gemeinde Schwarzenburg unterwegs.