Zu viel Lärm stört die Setzzeit der Wildtiere
Hirschkühe sind gerade jetzt besonders auf Ruhe und Rückzug angewiesen. Raves im Wald - so wie bei Charmey - sind da fehl am Platz.

Bei Charmey stieg am Osterwochenende eine Party im Wald. Was fern ab der Zivilisation für wenig Aufregung sorgt, kann die Tierwelt stark beeinträchtigen. Mitten auf einer Waldlichtung feierten unzählige Jugendliche zu lauter Musik. Die Beamten der Kantonspolizei Freiburg unterbrachen den Rave schliesslich gegen 7.00 Uhr in der Früh.
Ruhe und Energie in der Tragezeit
Wildhüter Pierre Jordan erklärt, dass genau diese laute Musik die Wildtiere in der aktuellen Tragezeit stört. Hirschkühe und Rehe sind nämlich kurz davor, ihre Kitze zur Welt zu bringen. Auf der besagten Lichtung würden die Tiere normalerweise ihre Nahrung suchen. "Die Tiere müssen in dieser Phase genügend fressen, damit sie genug Energie haben", erklärt Jordan.
Auch die männlichen Tiere seien aktuell auf genug Energie angewiesen. Die Hirsche mausern sich derzeit - sie verlieren also ihr Geweih, das später wieder nachwachsen wird.
Der Rave dauerte nur eine Nacht. Würden solche Fälle sich häufen, dann werde es für die Wildtiere aber gefährlich, sagt Jordan. Neben einigen Papierchen haben die Feiernden auf der Waldlichtung keine Spuren hinterlassen.