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Zum 7. Mal Pedalen für die Live-Musik

Die siebte Ausgabe des Festiwald verspricht ein vielfältiges Programm und vertraut auf bewährte Ideale.

Mit dem sogenannten Cyclotone wird vor Ort Strom für die Konzerte generiert. © zvg

"Das Festiwald ist ein gemeinschaftlicher Anlass," erklärt Veranstalter Bertrand Dubois. "Wenn alle ein wenig mithelfen, wird es wieder eine tolle Sache". Publikumsbeteiligung ist am Festiwald essenziell. Mit dem sogenannten Cyclotone wird vor Ort Strom für die Bands generiert. Tritt niemand während des Konzerts in die Pedale, bleiben die Lautsprecher stumm. "Seit der ersten Festivalausgabe kommen wir komplett ohne Strom aus", sagt Dubois. Auch neben der Bühne macht sich die ökologische und gemeinschaftliche Idee der Organisatoren bemerkbar. Das Festiwald ist gratis. Das Programm beinhaltet neben Konzerten auch eine Reihe Ateliers oder auch Märchenstunden. Auf selber mitgebrachtem Geschirr können lokale Speisen probiert werden und die Veranstalter versuchen, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. "Letztes Jahr haben wir lediglich drei 110 Liter-Säcke mit Abfall gefüllt. Dies nach drei Tagen Festival mit täglich um die 250 Personen", so Dubois. "Dieses Jahr versuchen wir, noch weniger Abfall zu produzieren."

Selbstversorgend, abfallfrei und kostenlos versucht das umweltbewusste Festival in jeglicher Hinsicht, die nachhaltige und inklusive Idee ins Zentrum zu stellen. "Das Konzept hat sich in den letzten Jahren bewährt. Viele Leute haben das Bedürfnis nach kulturellen Veranstaltungen, die sich nicht auf Konsum und Gewinn fokussieren", meint Dubois.

Kreuz und quer

Das Festiwald ist kein Fest für eine bestimmte Szene, sondern zieht mit dem facettenreichen Programm von Live-Musik jeglicher Couleur, über Yoga- und Aikido-Ateliers, bis Märchenstunden im Wald jeweils ein diverses Publikum an. "Wir sind offen für alle und möchten, dass alle sich willkommen und involviert fühlen, da das Konzept nur aufgeht, wenn das Publikum ein wenig mitmacht", sagt Dubois. Musikalisch gibt’s Geschmeidiges zwischen Jazz und Pop von den Soubateurs aus Bern oder Saitengewitter von den hiesigen Crimson Pride und Mouche Miel aus St. Imier.

Am Samstag singt der Sensler Songwriter Stephan Brülhart alias Lonesome Station seine blautönigen Songs, die Kolon Kandjia findet mit Perkussionsinstrumenten den viszeralen Urschwung, Wolfberg3000 machen feinfühlig-expressive Musik, der Freiburger Grégoire Pasquier greift in seine Hit-Kiste und zeigt exzellent produzierten Elektro-Pop und Ruflar macht Rap mit dicken Beats und bissigen Versen. Anspornende Mucke also für das pedalende (und auch nicht-pedalende) Publikum.

Zukunft etwas ungewiss

Ein dreitägiges Festival mit zwar ideologisch festen Pfeilern, aber auf finanziell unstetem Boden zu realisierenist eine ziemliche Herausforderung. "Wenn beispielsweise das Wetter nicht mitspielt und die Leute fernbleiben, müssen wir alles selbst tragen. Wir erhalten zwar Unterstützung von der Gemeinde Villars-sur-Glâne oder auch von der Loterie Romande, aber wir müssen sehr darauf achten, dass am Schluss eine schwarze Null steht", erklärt Dubois.

Wie das Festiwald in Zukunft weitergeht, ist aber noch ungewiss. Dubois arbeitet Vollzeit und das "Hobby" Festivalveranstaltung ist enorm zeitaufwändig. "Es wäre schön, wenn ein junges Team die Sache übernehmen könnte. Helfende Hände lassen sich schnell organisieren, aber Personen, die die gesamte Leitung übernehmen, sind schwieriger zu motivieren." Betrand Dubois bleibt punkto Nachfolge optimistisch und glaub an die Anziehungskraft dieses sympatisch-anderen Festivals.

Das komplette Programm und die Wegbeschreibung sind auf der Internetseite des Festivals ersichtlich. Die Adresse lautet Kurschürliweg 4, 1716 Plaffeien. 

RadioFr. - Valentin Brügger
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