"Züri Can - Cannabis mit Verantwortung"

Cannabis stressfrei kaufen und Qualitäts-Produkt konsumieren: ein Pilotversuch der Stadt Zürich macht es möglich.

1950 Teilnehmende können in der Stadt Zürich Cannabis legal kaufen. © Swissextract

Seit 2021 gilt in der Schweiz eine neue Regelung im Betäubungsmittelgesetz, die den Verkauf von Bio-Cannabis mit THC im Rahmen von Pilotprojekten erlaubt. Das Hauptziel dieser Projekte ist es, wissenschaftliche Grundlagen für die zukünftige Cannabispolitik zu liefern.

Das Projekt "Züri Can"

Die Teilnehmenden

Die Stadt Zürich hat letzten Sommer ihren Pilotversuch "Züri Can - Cannabis mit Verantwortung" lanciert. An der Studie nehmen zurzeit 1950 Personen teil, wovon 81 Prozent Männer sind. Das Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre, obwohl sowohl 18-Jährige als auch 81-Jährige vertreten sind. Um an der Studie teilzunehmen, muss man volljährig sein, keine medizinischen Vorerkrankungen haben und bereits Cannabis konsumieren, erklärt Barbara Burri, die für das Projekt verantwortlich ist. Dies sind Auflagen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). 

Da die Pilotversuche Studienergebnisse liefern müssen, ist eine Zusammenarbeit mit einer universitären Institution zwingend. Bei "Züri Can" ist der wissenschaftliche Partner die psychiatrische Universitätsklinik. Erste Ergebnisse der Studie.

Eine weitere wichtige Auflage betrifft das Produkt: Das Cannabis muss in der Schweiz produziert und biozertifiziert sein. "Züri Can" bezieht einen Grossteil seines Cannabisbedarfs aus dem Freiburger Seeland von der Firma Swissextract bei Ried in Kerzers.

Die Verkaufsstellen

Das Cannabis wird zu den gleichen Preisen wie auf dem Schwarzmarkt in Apotheken der Stadt Zürich, im Drogeninformationszentrum und in sogenannten Social Clubs verkauft. Diese Clubs sind Vereine unter Gleichgesinnten, in denen Cannabis gekauft und konsumiert werden kann. Laut Barbara Burri bieten diese Clubs die Gelegenheit, sich auf Augenhöhe mit Gleichgesinnten zu treffen und Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Konsum auszutauschen.

Die ersten Erfahrungen

Die Teilnehmenden betonen, dass sie entlastet sind, da sie sich nicht mehr auf dem Schwarzmarkt eindecken müssen, sagt Barbara Burri. Das Produkt ist sauber und der THC-Gehalt bekannt. Dies trägt auch zu einer besseren Kontrolle des Konsums bei.

Das Projekt "Züri Can" läuft noch zwei Jahre. 

RadioFr. - Corina Zurkinden
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